Mehr als ein Polterabend-Jux

Das Gipfelkreuz auf dem Balmberg sucht einen neuen Platz zum Strahlen

Das Lokalfernsehen «Tele M1» bezeichnete die Installation des Gipfelkreuzes auf dem Balmberg als Polterabend-Spass. Doch dahinter steckte mehr als nur ein Jux.
Das Gipfelkreuz auf dem Balmberg (Bild: zVg)
Der Bräutigam musste einen Balken für das Kreuz auf den Gipfel tragen.
Die Gruppe mit dem neuen Gipfelkreuz

20 Minuten berichete am 1. August 2021 von einem «Mysteriösen Gipfelkreuz in Rüttenen SO», dem die Entfernung drohe. Auf der Balmflue sei von heute auf morgen ein Gipfelkreuz aufgetaucht, das ohne vorgängige Absprache mit dem Eigentümer des Grundstücks installiert wurde.

Gipfelkreuz wurde für ein Emmentaler Ehepaar installiert

Inzwischen ist klar, dass eine Gruppe von Männern aus dem Emmental das Gipfelkreuz im Rahmen eines Poltertages auf dem Aussichtspunkt erreichtet hat. Der Bräutigam hatte die Aufgabe, einen Balken des Kreuzes auf das Balmfluechöpfli zu tragen, um sich so auf die Ehe vorzubereiten. Der Leiter der Gruppe, Andreas Geiser, sagte dann in einer Andacht ein paar Worte über die Verantwortung in der Ehe und die Kraft der Vergebung. «Mit dem Kreuz wollten wir dem Ehepaar ein Symbol mit auf den Weg geben. Wir haben uns vorgestellt, dass das Paar später ab und zu eine gemeinsame Auszeit an diesem wunderschönen Ort geniessen könnte.»

Doch daraus wird nun nichts. Die Burgergemeinde, welche Eigentümerin dieses Grundstücks ist, forderte die Entfernung des Gipfelkreuzes. Diesem Wunsch kam die Emmentaler Poltergruppe nach. Am Samstag, dem 7. August 2021, wurde das illegal montierte Gipfelkreuz wieder abgebaut, wie auch das Mittelländer Regionalfernsehen Tele M1 am Wochenende berichtete.

Neuer Ort für Gipfelkreuz gesucht!

Rechtliche oder finanzielle Konsequenzen hat die Polterabend-Aktion keine. Thomas Studer, der zuständige Revierförster, betonte gegenüber 20 Minuten, man habe kein Problem mit dem Kreuz als religiöses Zeichen, zumal es in diesem Gebiet entlang des Jura viele Kreuze gebe. Aber etwas ohne Baubewilligung auf privatem Grund aufzustellen, sei nicht der richtige Weg.

Andreas Geiser, der Organisator des Poltertages, bedauert dass keine einvernehmliche Lösung gefunden werden konnte, zumal einige Stunden Arbeit in dieser Holzkonstruktion stecken. «Es tut schon weh, dass unser Gipfelkreuz, das eine dauerhafte Ausstrahlung auf dem Balmfluechöpfli haben sollte, nun schon wieder weg ist. Wir hoffen aber, dass wir einen anderen geeigneten Ort für das Holzkreuz finden, am liebsten wieder an einem schönen Aussichtspunkt.»

Haben Sie eine Idee für das Gipfelkreuz?

Falls Sie ein Grundstück besitzen, auf dem das aufwändig geschreinerte Holzkreuz montiert werden könnte, melden Sie sich bitte bei Alexander Lerch (alex@lerchholz.ch). Er ist auch offen für Hinweise und Ideen für die weitere Verwendung des Kreuzes.

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Datum: 09.08.2021
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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