Das Erfolgsgeheimnis hinter Adonia

«Wir beschränken uns auf biblische Grundwerte»

Als Sonntagsschullehrer vermisste Markus Hottiger fetzige Lieder für seine Klasse. Er begann, selbst jugendgerechte Songs zu schreiben. Daraus entwickelte sich eine Erfolgsgeschichte.
Markus Hottiger

Der erste Adonia-Chor mit Teens führte 1979 das Musical Paulus auf. Inzwischen ist die Arbeit über 24 Jahre lang ständig gewachsen. Neue Arbeitszweige wie das Sport-Camp und die KidsParty sind dazu gekommen. Und Adonia hat in Deutschland, Portugal und Brasilien Fuss gefasst! Im Interview mit dem idea Spektrum Schweiz verrät Adonia-Gründer und -Leiter Markus Hottiger, was es heute braucht, um Kinder für eine Sache wie die Adonia-Camps und -Konzerte zu begeistern: «Es braucht ein Programm, das die Kinder und Teenager akzeptieren...» Und: «Es braucht eine gute Organisation, damit sich die Teilnehmer zurechtfinden.» Jedes Camp sei genau gleich aufgebaut. «So wissen die Teilnehmer im nächsten Jahr, wenn sie wieder dabei sind, wie es läuft. Das gibt ihnen eine gewisse Sicherheit. Sicherheit ist wichtig, damit sie sich wohlfühlen.»

Hinter der anspruchsvollen Bedingung, dass die Kinder die Lieder schon vor dem Camp auswendig lernen – sie bekommen eine Übungs-CD mit allen Liedern –, steht eine Absicht. Hottiger: «Es führt dazu, dass sie sich schon zu Hause mit dem Camp befassen und sich darauf freuen.»

Christliche Werte im Camp leben

Adonia hat nicht expliziert formuliert, welche Werte in den Camps vermittelt werden sollen. Hottiger: «Wir beschränken uns auf biblische Grundwerte. Diese geben wir auf verschiedene Arten weiter: einerseits durch die gemeinsame Bibellese in den Camps, durch die Andachten, dann auch während den evangelistischen Abenden, die in jedem Camp zweimal durchgeführt werden.» Auch die Musicals nehmen natürlich diese Werte auf.

Hottiger setzt voraus, dass diese Werte in den Camps gelebt und von den Leitenden vorgelebt werden. «Unser Hauptziel ist aber, dass diese Werte nicht nur während der Woche gelebt werden, sondern dass die Kinder und Teens motiviert werden, in ihrem Alltag weiterzufahren und diese Werte anzuwenden.» Einerseits nähmen in jedem Camp Teilnehmer teil, die noch nicht gläubig sind und die den Glauben erst kennenlernen. Ausserdem setzt Hottiger darauf, «dass die gläubigen Kinder und Teens den Glauben und das Vertrauen in Gott vertiefen können.»

Veränderungen unter den Jugendlichen

Auf Veränderungen in den vergangenen 20 Jahren angesprochen, stellt Hottiger fest: «Kinder und Teenager sind viel kritischer geworden. Sie nehmen nicht mehr einfach diskussionslos biblische Wahrheiten an, sondern hinterfragen diese sehr, sehr kritisch, ganz im Sinne des Zeitgeistes.» Früher seien Glaubenswahrheiten nicht so stark hinterfragt worden.

Der Adonia-Gründer stellt auch fest, dass es den Jugendlichen schwerer fällt, sich in der straffen Organisation der Adonia-Camps einzuordnen. Das sei eine grössere Herausforderung – auch für die Leiter: «Es zeigt sich, dass wir in der Leiterschulung viel mehr Energie brauchen, um die Leiter von unserem Konzept zu überzeugen.»

Kein Missbrauchsfall

Adonia wurde über all die Jahre nie von einem «Skandal» – einem Missbrauchsfall – erschüttert. Zufall? Hottiger räumt ein: «Ich kann nicht garantieren, dass es so etwas bei Adonia nie geben wird. Wir beugen dem vor, indem wir bei der Leiterschulung viel Wert auf die Prävention legen.» Man wähle die Leiter so gut wie möglich aus. Sie müssen Referenzen angeben und eine Schulung besuchen, «in der wir sie kennenlernen». Adonia habe auch einen strengen Kodex entwickelt, was den Umgang mit dem anderen Geschlecht betrifft, und sich der Fachstelle «Mira» angeschlossen, die für das Thema «sexuelle Ausbeutung» sensibilisiert. «So sind wir nach jeder Tournee dankbar, wenn unsere Prävention funktioniert hat und nichts passiert ist.»

Datum: 20.07.2013
Autor: Fritz Imhof
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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