Christen in Nordirak

Konvertiten berichten von religiöser Toleranz

Bereits vier offizielle christliche Konferenzen wurden in der Autonomen Region Kurdistan veranstaltet. Es soll in dem Teil des Iraks bereits 88 Gemeinden geben.
Christliche Gemeinde im Irak

Nach Aussagen der kurdischen Nachrichtenagentur Rudaw ist ein muslimischer Führer der Autonomen Region Kurdistan im Norden des Iraks in Dohuk zum Christentum konvertiert. Laut eines Beamten des Ministeriums für Stiftungen und Religiöse Angelegenheiten der Region würde niemand hingerichtet, der vom Islam zu einer anderen Religion konvertiert. Dies berichtete die iranische christliche Nachrichtenagentur Mohabat News. Die Agentur zitiert auch iranische Medien, die von der Tochter eines weiteren islamischen Führers in der Autonomen Region Kurdistan berichten, die ebenfalls mit ihrem Mann Christ geworden sei. «Die Regierung der Autonomen Region Kurdistan reagiert nicht auf die Aktivitäten der Missionsorganisationen», heisse es beim Nachrichtenportal Bultannews. «Dadurch konnten die christlichen Konvertiten bereits vier Konferenzen in der Gegend durchführen.»

Die Erlaubnis hierzu wurde von den kurdischen Behörden erteilt, worauf viele islamische Führer mit Unverständnis reagierten, so etwa der Leiter der Islamischen Gemeinschaft in Kurdistan, Ali Bapir. «Es ist überraschend, wie so ein Phänomen unter der regionalen Regierung Kurdistans entstehen konnte», zitiert ihn Mohabat News. «Wie können sie diesen Leuten erlauben, unter unserer Regierung ihrer Religion den Rücken zu kehren? Wie können sie erlauben, dass sie ihre Konferenzen offiziell in unserem Gebiet halten können?»

Laut Mohabat News existieren in der Autonomen Region Kurdistan mittlerweile 88 christliche Gemeinden. Das Nachrichtenportal berichtet weiter, dass in Arbil, der Hauptstadt der Region, jedes Jahr Konzerte mit iranischen Sängern aus den USA veranstaltet werden, zu denen vor allem Menschen aus dem benachbarten Iran anreisen. Diese Konzerte nutzen die Christen aus dem Nordirak, um Evangelien, DVDs mit dem Jesusfilm und christliche Lieder zu verteilen, welche die Iraner dann mit zurück in ihr Land nehmen.

Im Weltverfolgungsindex der Organisation Open Doors befindet sich der Irak auf Rang 4, der Iran auf Rang 8.

Datum: 17.04.2013
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Mohabat News / Livenet

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