Christen zunehmend von Haft und Hinrichtung bedroht

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Frankfurt. Christliche Missionare müssen in zahlreichen Ländern Afrikas und Asiens mit einem zunehmenden Risiko rechnen, verhaftet oder sogar hingerichtet zu werden. Gefahr bestehe für missionarisch aktive Christen insbesondere in der Volksrepublik China, Nordkorea, Indien, Saudi-Arabien, Marokko und Nepal. Darauf hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) anlässlich des Sonntags der Weltmission aufmerksam gemacht.

Die IGFM verweist unter anderem auf das Schicksal des Gründers der protestantischen „Kirche Südchinas“, Gong Shengliang. Ein Todesurteil gegen ihn war Anfang Oktober in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt worden. Gong hatte 1998 die Missionsaktion „Erlösung und China“ gestartet.

Hinrichtung in Nordkorea

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation kommen aus Nordkorea immer wieder Berichte über die Hinrichtung christlicher Missionare. Die kommunistischen Machthaber hätten Belohnungen auf die Ergreifung von Missionaren ausgesetzt.

Wer im indischen Bundesstaat Tamil Nadu einen Hindu zum Übertritt zum christlichen Glauben bewege, riskiere nach einem neuen Anti-Konversionsgesetz eine mehrjährige Haftstrafe. Im Bundesstaat Chattisgarh sei die Nonne Bridhi Ekha im Sommer wegen der nicht gemeldeten Bekehrung von 94 Hindus vorübergehend inhaftiert worden und erst nach Zahlung einer Kaution freigekommen.

Saudi-Arabien habe eine Gruppe von 14 ausländischen Christen vorübergend inhaftiert und inzwischen abgeschoben, weil sie angeblich missioniert hätten. Die Behörden in Marokko hätten im vergangenen Jahr eine aus Südkorea stammende Pastorin wegen christlicher Unterweisung muslimischer Kinder angeklagt. Auch im Himalaya-Staat Nepal seien Missionierung und Religionswechsel – mit Ausnahme zum Hinduismus – staatlich untersagt.

Besorgt ist die IGFM auch über die Lage in Nigeria. Im Norden des Landes hätten islamische Gerichte in wenigen Monaten sieben Menschen zum Tod durch Steinigung wegen angeblichen Ehebruchs verurteilt. Der politische Konflikt zwischen den Anhängern des islamischen Rechts im Norden und den Befürwortern der säkularen Gesetzgebung steuere auf eine Eskalation zu. Die IGFM forderte die deutsche Bundesregierung, EU-Partnerstaaten und die islamischen Verbände in Deutschland auf, stärker Druck auszuüben, um diese Strafe abzuschaffen. Auch im Iran, Sudan, in Malaysia, Somalia und Pakistan komme es zu Steinigungen. Diese barbarische Strafe müsse weltweit geächtet werden, fordert die IGFM. Einen entsprechenden Appell an die Bundesregierung, initiativ zu werden, unterstützen bisher mehr als 15.000 Bürger.

Datum: 29.10.2002
Quelle: idea Deutschland

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