Wachstumsfaktor

«Gebetsstunden sind Chefsache»

Wenn 80 Christen sich in der Freien Evangelischen Gemeinde Aarau zu Gebetsstunden treffen, stellen Männer die Mehrheit. Laut Armin Mauerhofer, Pastor der Freikirche, geschieht dabei Entscheidendes für die wachsende Gemeinde.
Gemeindewachstum führt zu mehr Taufen. Die FEG Aarau tauft im Hallwilersee.
Jesus Christus baut die Gemeinde: Pastor Armin Mauerhofer spricht bei der Tauffeier.

Wenn Christen einer Gemeinde sich im Gebet vereinen, ergreifen sie einen Schlüssel, den uns Jesus selbst gab. Mauerhofer bezieht die Zusage von Jesus auf seine Gemeinde: «Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte» (Die Bibel, Matthäus 18, Verse 19 und 20). Gegenüber Livenet betont Armin Mauerhofer, der an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule STH Basel den Bereich Praktische Theologie leitet: «Jesus baut die Gemeinde – nicht wir.» Er, der Pastor, verstehe sich als Mitarbeiter; das Entscheidende tue Christus.

«Gott kann Situationen verändern»

In einem Beitrag für die Zeitschrift der Freien Missionsgemeinden bringt Mauerhofer Belege aus der Apostelgeschichte (Kapitel 2, Vers 42 und 43; Kapitel 4, Vers 31). Danach kam dem gemeinsamen Gebet in den ersten christlichen Gemeinden grosse Bedeutung zu. Im Gebet hätten die Ur-Christen «ihre Gewissheit zum Ausdruck gebracht, dass Gott die Fähigkeit hat, … Menschen und Situationen zu verändern.» Der Apostel Paulus ermahnte die Gläubigen, im Gebet für Behörden und Politiker einzutreten und für alle zu beten, die sich um den Aufbau neuer Gemeinden bemühen (1. Thessalonicher 5, Vers 25).
 
«Wir beten für die Kinderarbeit», sagt Mauerhofer. Heute träfen sich über 80 Kinder in der FEG in Schönenwerd bei Aarau; bei seinem Kommen 2001 seien es weniger als zehn gewesen. Die Gottesdienste würden viel besser besucht und anhaltend kämen Menschen zum Glauben an Christus.

Dem Gebet den ersten Platz geben

Dass Gebetsstunden landauf landab wenig Zuspruch finden, bringt der Aarauer Pastor mit dem in Westeuropa verbreiteten Leistungs-Denken in Verbindung. «Wir haben deshalb im Blick auf den Bau der Gemeinde den Eindruck, dass wir mit Hilfe der bestmöglichen Strategien und Methoden mehr erreichen können als unsere Vorfahren.» Wenn die Gemeinde bete, gebe sie Jesus die Möglichkeit, in ihren Alltag helfend einzugreifen, meint Mauerhofer. Ohne Jesus «bewegt sich in der Gemeinde ‚nichts‘, auch wenn scheinbar viel getan wird».

Gebetsstunden als «Chefsache»

Konkret fordert Armin Mauerhofer, Gebetsstunden lebendig und attraktiv zu gestalten, erhörte Gebete mitzuteilen, die Kranken und Sterbenden zu erwähnen und aus den Arbeitsbereichen wichtige Anliegen weiterzugeben. «Jeder Anwesende sollte nur für ein Anliegen beten.» Ein zweiter Teil sei missionarischen Aufgaben zu widmen.
 
Mauerhofer rät dringend dazu, dass alle verantwortlich Mitarbeitenden die Gebetsstunden besuchen. «Erst wenn die Ältesten und die Hauptleiter und Hauptleiterinnen der verschiedenen Aufgabenbereiche der Gemeinde an den Gebetsstunden teilnehmen, kann sich das Gemeindegebet entfalten.»

Die Einheit stärken

Gebetsstunden fördern laut dem erfahrenen Pastor die Einheit der Gemeinde. «Im Gebet werden die doch recht verschiedenen Gemeindeglieder eins vor Gott.» Zudem öffne das Gebet die Augen für die Bedürfnisse der Mitmenschen in der Region: «Eine betende Gemeinde sucht nach Wegen, wie sie ihre Umgebung mit dem Evangelium erreichen kann.» Schliesslich gelte es auch, dem «Zerfall der Ehen und Familien» und der «Auflösung der ethischen Werte und Normen in unserer Gesellschaft» mit gemeinsamem Gebet zu wehren.
 
Webseite:
FEG Aarau

Datum: 22.11.2011
Autor: Peter Schmid

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