Die grosse Hoffnung

Zurück zur Normalität?

Alle hoffen, dass es eine Rückkehr zur «Normalität» gibt: die gestressten Amerikaner, die Corona-Betroffenen, die Börsen. Wohin wollen wir wirklich zurück?
Zurück zur Normalität (Bild: Unsplash)

Irgendwie leben wir im Moment im Ausnahmezustand – der sich schon einige Monate hinstreckt. Corona hat unser Leben zum Teil tief verändert; wir sehnen uns danach, wieder «normal» mit unseren Freunden und Mitmenschen umgehen zu können. Wann gibt es wieder normale Sportveranstaltungen, Konzerte oder Gottesdienste? Und die leise Angst: Wie «normal» wird Weihnachten?

Amerikaner sehnen sich nach dem Wahl-Stress nach zivilisierten, anständigen Zuständen zurück. Das Land ist tief gespalten, und das macht etwas mit den Menschen. Kein Amerikaner möchte in der Hälfte der Bevölkerung Feinde sehen – Versöhnung und Frieden ist die grosse Sehnsucht.

Auch die Börsen hoffen auf eine Rückkehr zur Normalität: dass die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt. Dass es endlich einen klaren Gewinner der Wahlen gibt. Dass endlich ein Corona-Impfstoff gefunden wird – und dass die Leute endlich wieder nach Disneyland, in die Kinos oder auf die nächste Kreuzfahrt gehen, wie es vorher «normal» war.

Normal ist, wenn …

Zu welcher Art von Normalität sehnen wir uns zurück? Zusammen essen, feiern, einander umarmen, singen, geniessen, einander lieben, gesund leben – das ist es, was wir als «normal» empfinden.  

War die Welt vor Corona ein Paradies? Natürlich nicht. Wir haben allein in den letzten zehn Jahren eine Menge Schockwellen erlebt. Aber wenn wir uns zurücksehnen zum «Normalen», dann drücken wir eigentlich eine Erinnerung aus: Ursprünglich war das Leben gut, und eigentlich sollte es gut sein. Ursprünglich war die Schöpfung in Ordnung und in Harmonie. Normal wäre, wenn nicht Gemeinheit, Krankheit, Tod und Brutalität immer wieder zuschlagen würden.

Der Dauer-Ausnahmezustand

Fakt ist: Wir leben eigentlich im Dauer-Ausnahmezustand. Corona macht auf unangenehme Art Fakten deutlich, die Menschen schon vor Tausenden von Jahren fast hellseherisch beschrieben haben: Da ist etwas Böses, Unsichtbares in der Luft, das ansteckt. Wir leben hinter Masken, weil niemand die Wahrheit aushält. Wir gehen auf Distanz und einander aus dem Weg. Wir vereinsamen. Wir sind nicht unser eigener Herr. Und über allem hängt dauernd das Damoklesschwert von Krankheit oder Tod.

Zurück zum ganz tiefen «Normal»

Ist unsere kaputte Welt normal? Nein. So hat der Schöpfer es nicht gemeint. Und es wäre schlimm, wenn dieser Ausnahmezustand das letzte Wort wäre. Wie kommen wir aber zurück zum Normalzustand?

Die Sehnsucht nach Heilung, Heil-sein und Frieden, die in so vielen Menschen nicht umzubringen ist, findet in der christlichen Botschaft ihre Antwort. Sie ist eine «gute Nachricht»: Gott selbst hat angefangen, das Böse rückgängig zu machen. Im Kampf zwischen Licht und Finsternis hat er gesiegt. Schuld wird bezahlt, Identität wird wiederhergestellt, Frieden wird möglich. Das alles ist an Jesus festgemacht. Die Tür zum «Normalzustand» – einer ungetrübten Beziehung zu Gott – ist offen. Ungezählte Menschen haben es gerade in unseren chaotischen Tagen bereits entdeckt: Durch eine Bindung an Jesus Christus werde ich endlich normal.

Ob unsere Welt 2021 «normaler» wird, wissen wir nicht. Aber vielleicht lädt uns gerade die Unberechenbarkeit unserer äusseren Welt dazu ein, selbst den ersten Schritt zur schlussendlichen Normalisierung unserer Schöpfung zu tun.

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Datum: 11.11.2020
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Jesus.ch

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