Twittern an die Klagemauer

Digitaler Draht zu Gott?

Gebete erreichen die Klagemauer in Jerusalem – auch über das Internet. Anliegen werden über diese Umwege an Gott gerichtet: Per E-Mail, Twitter oder Smartphone-App. Ein israelischer Student nimmt die für Gott bestimmten Twitter-Nachrichten entgegen.
Twitter Nachrichten werden zu der Klagemauer gebracht.

Millionen von Menschen besuchen die Klagemauer in Jerusalem, um ihre Gebete dort zu platzieren. In den Ritzen der Klagemauer stecken Tausende zusammengefaltete Zettelchen. Inzwischen muss man nicht mehr persönlich vorbeischauen. Die Nachrichten werden auf digitalem Umweg an Gott gerichtet: Per E-Mail, Twitter oder Smartphone-App.

Der israelische Student Alon Nir bietet den kostenlosen Service «Tweet your Prayer» an. Jeder kann ihm über diesen Kurznachrichtendienst Gebete in den zulässigen 140 Twitter-Zeichen senden. «Ich fand es spannend, eine Verbindung zu schaffen, die niemand erwartet: Hier die alte Mauer, dort die modernste Technik», begründet Alon Nir seine Motivation.

Gebete aus aller Welt

Seitdem wird er von Gebeten aus aller Welt bombardiert – und bringt sie alle paar Tage nach Jerusalem. Die meisten Gebete erhält Nir als Privatnachricht – diese liest er nicht, denn die Zettel sind nur für Gott bestimmt: «Ich würde auch nicht wollen, dass Fremde meine Ängste und Wünsche erfahren».

Zu wissen, dass ihr Gebet in der Klagemauer steckt, ermutigt viele Menschen. Mit Gott kann man aber überall und jederzeit beten. Dazu muss man keine «Umwege» gehen und das macht doch noch mehr Mut.

Datum: 27.10.2011
Autor: Bruno Graber
Quelle: Frankensberger Zeitung / Livenet

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