Von Gott überrascht (5)

Sensation im Tempel

Wie in jeder Tempelstadt gehören die Bettler in Jerusalem zum Strassenbild. Seit kurzem versammeln sich Jesus-Anhänger im Tempel. Ändert sich dadurch für die Bettler etwas?
Tempel von Jerusalem

Dem Elend der Behinderten hat König Herodes nicht abgeholfen, als er die grandiose Anlage errichten liess. Wenn die Pilger zum Tempel strömen, halten Lahme und Krüppel die Hand hin und bitten um ein Almosen. Die Bettler nehmen auch die vielen hundert Jesus-Anhänger wahr, die neuerdings täglich in den Tempel kommen. Kann man von ihnen eine Münze erwarten?

Vor einem der Prachtstore sitzt einer, der nie gehen konnte. Er fixiert zwei Leiter der Jesus-Bewegung, Simon Petrus und Johannes, und reisst sie mit einer unmissverständlichen Geste aus ihrem Gespräch: Habt ihr etwas für mich? Nach dem Bericht des Lukas reagiert Petrus ganz anders als erwartet: «Er aber sah ihm in die Augen, und mit Johannes zusammen sagte er: Schau uns an! Er sah sie an in der Erwartung, etwas von ihnen zu erhalten. Petrus aber sagte: Silber und Gold besitze ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi des Nazareners, steh auf und zeig, dass du gehen kannst!» (Die Bibel, Apostelgeschichte, Kapitel 3).

Auf die Füsse

Damit nicht genug. Petrus ergreift die rechte Hand des Gelähmten und zieht ihn auf – und tatsächlich: Seine Füsse und Knöchel werden fest! «Und er sprang auf, stellte sich auf die Füsse und konnte gehen; und er ging mit ihnen in den Tempel hinein, lief hin und her, sprang in die Höhe und lobte Gott.» In der Anlage herrscht zwar geschäftiges Treiben – doch nun macht einer Sprünge und schreit. Die Einheimischen hatten sich an den Lahmen gewöhnt, der an seinem Stammplatz beim Eingang bettelte – dass er nun aufgeregt unter ihnen herumspringt, irritiert sie. Immer wieder läuft er zu Petrus und Johannes und klammert sich an die beiden. Die Leute laufen zusammen.

Entscheidend: Vertrauen in Jesus

Petrus muss sich erklären. Der Fischer aus Galiläa macht gleich klar: Es ist jedenfalls nicht seine Heilergabe, die den Bettler auf die Füsse gebracht hat. «Der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, der Gott unserer Väter hat seinen Knecht Jesus verherrlicht!» Petrus verschweigt nicht, dass die Jerusalemer Jesus abgelehnt und den Römern ans Messer geliefert haben – aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt – «wir sind Zeugen davon». Und dann erklärt er die wunderbare Heilung des Lahmen: «Weil er, den ihr hier seht und den ihr kennt, auf seinen Namen vertraut hat, hat dieser Name ihm Kraft gegeben; ja, der Glaube, der durch ihn gekommen ist, hat diesem die volle Gesundheit geschenkt vor euren Augen.»

Jetzt den Schritt tun

Petrus nutzt den Moment für einen dringenden Appell an die Tempelbesucher: «Kehrt also um und richtet euch aus auf die Vergebung eurer Sünden, damit vom Angesicht des Herrn her Zeiten der Erquickung kommen und er den Gesalbten sende, den er für euch bestimmt hat: Jesus.» Jesus ist bei Gott im Himmel, bis alle Dinge durch ihn in gute Ordnung gebracht werden. Am Ende der Zeit wird Jesus wieder erscheinen – mit ihrer Umkehr können sie sich jetzt schon darauf einstellen. «Für euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt und ihn gesandt, euch zu segnen, wenn sich ein jeder von euch abwendet von seinen bösen Taten.» Das ist dicke Post – manche nehmen sich vor, eine weitere Versammlung der Jesus-Leute zu besuchen.

Der Bericht von der Heilung des Lahmen findet sich in der Bibel, Apostelgeschichte 3.

Fortsetzung folgt.

Weitere Artikel dieser Serie:
Serie «Von Gott überrascht» (1): Jesus auf der Wolke
Serie «Von Gott überrascht» (2): Ein komplettes Team
Serie «Von Gott überrascht» (3): Windsturm von oben
Serie «Von Gott überrascht» (4): Stadtgespräch in Jerusalem

Datum: 22.06.2011
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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