Glaube

Jesus und die Kinder

Warum einfach, wenn’s kompliziert geht? Menschen handeln oft so, als wollten sie ihre Fähigkeit, Probleme zu schaffen, unter Beweis stellen. Dann meldet sich das Verlangen nach dem einfachen, geraden Weg. Jesus verweist auf die Kinder.
Jesus und die Kinder

Was für einen Draht hat Jesus zu Kindern, dass sie bei ihm sein wollen? Die Freunde von Jesus finden, er lasse sich zu oft auf die Kleinen ein, die in seiner Nähe sind. Und jetzt bringen Mütter Kinder und bitten ihn, dass er sie auf den Arm nimmt! Muss er sich denn schon wieder ablenken lassen? Er hat doch Wichtigeres zu tun. Kinder verursachen Unruhe, welche ermüdet. «Halt, nicht jetzt!» fahren die Begleiter von Jesus die Leute an.

Jesus weist sie zurecht. Er ruft die Mütter mit den Kindern herbei und sagt: «Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen» (Die Bibel, Lukasevangelium, Kapitel 18, Verse 16-17).

Wie ein Kind…

Erstaunlich ist an diesen Sätzen, wie direkt Jesus Kinder und Reich Gottes zusammenbringt. Offenbar sieht er in ihrer Einstellung etwas Wesentliches. Wer sind die Kinder, denen «das Reich Gottes gehört»? Es ist zu beobachten, dass Kinder immer wieder Vertrauen wagen – ohne Absicht. Sie lassen sich auf andere ein, ohne sich abgesichert zu haben. Zu Jesus wollen sie und ihre Mütter kommen, weil er gütig ist und gute Worte und Segen für sie hat.

Die unverstellte Offenheit der Kinder für Jesus, für das, was er ist und zu geben hat, gefällt ihm. Sie sind einfach gern bei ihm, anders als selbstgerechte Frömmler und Leistungsmenschen, die sich vor ihm aufplustern und Anerkennung fordern (Lukasevangelium, Kapitel 18, Verse 9+21). Den Kindern, die bei Jesus sein wollen, «gehört das Reich Gottes»; niemand soll sie hindern, zu ihm zu kommen.

…Ja sagen zu Gott

Und Jesus setzt noch einen drauf: Mit Gott leben und sich einfügen in sein Reich, in das, was er unter den Menschen tut – das geht überhaupt nur in der Weise von Kindern. «Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen.» Annehmen wie ein Kind: das schliesst  das Gieren nach Bedeutung, Auszeichnung oder Extravaganz aus, das Erwachsene oft antreibt.

Jesus stellt kindliches Verlangen als Vorbild hin: zu Gott kommen, nicht «weil ich es mir wert bin», sondern weil er gut ist. Jesus lieben und in seiner Nähe sein wollen, nicht weil er mich verwöhnt, sondern weil ich ihm vertraue: Er meint es gut mit mir.

Datum: 27.05.2011
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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