Der Leidensweg von Jesus: Die wichtigste Geschichte der Welt neu lesen!

Szene aus dem Film "The Passion of the Christ"
Mel Gibson

Zum Anfang der Fastenzeit ist Mel Gibsons Film in den US-Kinos angelaufen. Kein Film über Jesus hat je im Vorfeld derartige Kontroversen verursacht. Sie drehten sich immer wieder um den Anspruch Gibsons, den Leidensweg von Jesus genau nach den biblischen Texten zu verfilmen.

Jüdische Kreise warfen Gibson vor, judenfeindliche Emotionen zu schüren. Dies bewog den Regisseur, brandheisse Sätze gegen Jesus (im Film Aramäisch und Lateinisch gesprochen) durch Weglassen der englischen Untertitel zu entschärfen.

Manchen Zuschauern kommen ob der Folterung des Schmerzensmannes aus Nazareth, die in aller Ausführlichkeit gezeigt wird, die Tränen. Andere wenden sich gerade deshalb angewidert ab; sie bringen die Qualen Jesu mit ihrem Begriff von Christentum nicht zusammen.

Die Frage stellt sich: Kann eine von medialen Gewaltbildern gesättigte Kultur nur noch mit einem solch drastischen Film das Leiden von Jesus als etwas Aufrüttelndes wahrnehmen? Amerikanische Kirchenleiter haben ihre Mitglieder aufgerufen, sich dem Werk auszusetzen. Sie erwarten (wie übrigens auch der Darsteller Jim Caviezel selbst), dass viele durch den zweistündigen Film sich neu mit Jesus befassen – und sich selbst mit anderen Augen sehen.

Jesus, ein Wohltäter der Menschen, einer ohne Schuld, wurde in einer Justizfarce zum schrecklichsten aller Tode verdammt – und nahm mit seinem Leiden die Schuld anderer auf sich. Das war und ist die Mitte des christlichen Glaubens. Ein Blick zurück zeigt: Die christliche Kultur kreiste um das Geschehen der Passion wie um den stärksten Magnet. Denken wir an Matthias Grünewalds Isenheimer Altar oder Johann Sebastian Bachs Passionen.

Dass dieses Geschehen neu einfährt, ans Mark geht, dafür sorgt Mel Gibson mit seinem kontroversen Film. Und doch sagt der Regisseur von seinem Werk, es sei „bloss ein Ausgangspunkt“. Er hofft, dass die erschütterten Zuschauer danach weiter suchen. Wonach?

Das extreme Leiden des Mannes aus Nazareth erhält Sinn und wird erträglich nur, wenn wir daran glauben, dass damit in Gottes Augen Schuld gelöst, vergeben, getilgt wurde. Und eben das zu glauben, dazu laden uns die Autoren des Neuen Testaments ein.

Der Apostel Petrus nimmt kein Blatt vor den Mund: „Er hat unsere Sünde selbst hinaufgetragen an seinem Leib auf das Holz.“ Der Apostel Paulus bezieht sich auf die Schmerzen Jesu, wenn er von Gott sagt: „Er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.“

Das Leiden von Jesus zielte darauf ab, dass Menschen, die ihren eigenen Kurs fahren, dies als falsch erkennen und die Richtung ihres Lebens ändern. Umkehren zum Vater im Himmel. Für die Tilgung der Sünde der Menschen brauchte es ein Opfer – und Jesus brachte es am Kreuz.

Die Geschichte vom Leidensweg von Jesus ist darum die wichtigste der Welt. Sie findet sich in allen vier Evangelien. Nehmen Sie sich im Lauf der nächsten Wochen bis Ostern Zeit, eine der vier Schilderungen zu lesen: „The Passion of the Christ“.

Datum: 01.03.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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