Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne?
1.
SAMUEL 1,8
Auch
der liebevollste Ehemann liegt manchmal völlig daneben. Das erlebte
Hanna, eine Frau aus dem Alten Testament. Siewünschte sich
sehnlichst ein Kind und litt sehr unter ihrer Unfruchtbarkeit.
Ihr
Mann liebte Hanna aufrichtig, aber er konnte nicht verstehen, wie
sehr sie sich wünschte, Mutter zu sein. »Du hast doch mich!«,
sagte er in seiner männlichen Selbstüberschätzung, »das ist doch
besser, als zehn Kinder zu haben!« Wie wenig verstand er das Herz
seiner Frau.
Wenn es
uns schlecht geht, wünschen wir uns Verständnis und Mitgefühl von
Menschen, die uns nahestehen. Aber manchmal versagen diese darin.
Jeder kennt Gefühle, die niemand sonst so recht nachvollziehen kann.
Entweder, weil die anderen sich keine Mühe geben, sie zu verstehen, oder
auch, weil sie es einfach nicht können. Hanna tat das einzig
Richtige: Sie schüttet ihr bekümmertes Herz in einem langen Gebet
vor Gott aus. Das Problem konnte nicht zwischen Hanna und ihrem Mann
gelöst werden, aber es löste sich, als Hanna zu Gott betete.
Sogar
ihr Gesichtsausdruck, der vorher von Hoffnungslosigkeit und Kummer
gezeichnet war, änderte sich. Und das, obwohl sich ihre Situation
noch gar nicht verbessert hatte.
Wenn
Menschen uns enttäuschen, Gott enttäuscht nicht. Wohl dem, der sich
in seiner Frustration und seinem Kummer an ihn wendet! Manchmal wird
Gott die Situation ändern, so wie er das bei Hanna tat, die
tatsächlich einige Monate später ein Kind bekam. Oder er wird unser
Herz so verändern, dass wir mit der Schwierigkeit weiterleben
können. Auf jeden Fall macht die Nähe zu Gott den Unterschied. Wer
seine Not an den Höchsten abgeben kann, wird auch das Unverständnis
seiner Mitmenschen leichter ertragen können. Elisabeth Weise
Frage:
Warum
suchen wir Verständnis und Hilfe so oft an der falschen Adresse?
Tipp:
Gott
ist da, auch wenn Menschen enttäuschen.