Wohl dem, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist!
PSALM
32,1
Neulich
hatten wir in unserer Familie eine dieser Situationen, die nur mit
gegenseitiger Vergebung zu lösen sind. Unser siebenjähriger Sohn
Noah fühlte sich von meinem Mann missverstanden, dabei hatte der ihn
gar nicht absichtlich verletzt. Als eigentlich Unbeteiligte an dem
Konflikt hatte ich die Ruhe, unserem Sohn nachzugehen, ihn in den Arm
zu nehmen und ihn ausweinen zu lassen. Dann habe ich ihm zugehört
und versucht, ihn zu ermutigen und gleichzeitig sanft zu korrigieren.
»Du merkst, unsere Herzen sind böse, deswegen handeln wir so«,
habe ich ihm erklärt.
Das ist
nichts, was man heute noch oft hört oder gemäss der social
correctness seinen Kindern sagen sollte, oder? Sollte ich ihnen nicht
eher ständig versichern, dass sie wertvoll und wunderbar sind? Ja,
das sind sie! Und ich bemühe mich, das meinen Kindern täglich zu
sagen. Doch trotzdem bleibt, dass unsere Herzen nicht gut sind. Gott
sagt uns das deutlich in der Bibel, und eigentlich wissen wir das
auch. Trotzdem bezeichnen wir das, was in seinen Augen Sünde ist,
lieber als »Selbsterfahrung«, »Persönlichkeitsentwicklung « oder
Ähnliches. Doch wenn wir Sünde nicht mehr klar benennen, wird
Gottes Vergebung überflüssig, die Jesus so teuer am Kreuz bezahlt
hat.
Wir
können vielleicht das Wort vermeiden, aber die Tatsache bleibt
bestehen. Sünde steht zwischen uns und Gott, weil bei ihm nichts
Böses sein kann. Deshalb haben wir mit Noah gebetet, Jesus die Dinge
genannt und uns gegenseitig um Vergebung gebeten. Danach habe ich
meinem Sohn erklärt, dass Jesus die Schuld nun tief ins Meer
geworfen hat, wo sie niemals wieder hervorgeholt werden kann. Der
Familienfriede war wiederhergestellt.
Es ist
wunderbar, zu wissen und zu erleben, dass bei Jesus echte Vergebung
möglich ist! Ann-Christin Ohrendorf