Ansteckende Dankbarkeit

Noch 15 Jahre! 15 Jahre warten, bis ich die Schule verlassen kann, wenn alles gut geht. Das ist eine lange Zeit. Noch 15 Jahre lernen, Klausuren schreiben, über Noten diskutieren und schließlich Abitur machen, diese Vorstellung hat mir früher gar nicht geschmeckt.

Für einen König klingt das ganz anders: Noch 15 Jahre! Für ihn heißt das: 15 Jahre darf er noch leben. Er hat Verlängerung bekommen. Die Ärzte hatten ihn schon aufgegeben. Aber Gott hat sich von Hiskia, so heißt der König, erweichen lassen. 15 Jahre schenkt er ihm noch. Wie reagiert Hiskia darauf? Werden die 15 Jahre ihm reichen?

Legt er seine Königskrone nieder und sagt: jetzt genieße ich das Leben. Die Regierungsgeschäfte sollen andere übernehmen. Jetzt reise ich. Auch über die Grenzen Israels hinaus. Oder: Jetzt muss ich noch irgendetwas tun, um mir als König ein Denkmal zu setzen. Wie wärs, wenn die anderen mich nachher Hiskia der Große nennen?

Wenn meine Enkel sich einmal erzählen: Unser Großvater war der berühmte Hiskia und alle sind still vor Ehrfurcht, die um sie herum sitzen?
So hat Hiskia nicht geredet. Hiskia betet. Der Herr hat mir geholfen, darum wollen wir singen und spielen im Hause des Herrn.

Hiskia bedankt sich. Von ganzem Herzen. Nicht nur einmal. Sein Gebet ist sogar überliefert. Generationen haben darin eingestimmt und sich wie Hiskia bei Gott bedankt. Hiskia hat Gott ein Denkmal gesetzt für diese 15 Jahre, die Gott ihm geschenkt hat. Hiskia hat andere mit seiner Dankbarkeit angesteckt. Gemeinsam sind sie in den Tempel gegangen und haben Gott Lieder gesungen. Sie haben diese 15 Jahre genutzt, um Gott zu loben.

Aus einem kranken Mann, der schon spürte, wie er einsam wird, ist ein Mann geworden, der in die Gemeinschaft zurückfindet.
Stimme ich auch ein Lied an, wenn Gott mir geholfen hat? Fordere ich andere dazu auf, dies mit mir zu tun? Hin und wieder stimme ich ein Lied für Gott an in solchen Fällen. Aber Hiskia fordert mich heraus, es nicht nur leise vor mich hin zu brummeln, sondern laut in der Gemeinde zu singen.

Datum: 02.03.2003
Autor: Elke Drossmann
Quelle: ERF Deutschland

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