Der Himmel ist erst der Anfang

Ein männlicher Samenfaden ist ein Siebzehntel Millimeter lang. Pro Minute legt er über zwei bis drei Tage hinweg das 60fache seiner Körperlänge zurück, pro Stunde das 3600fache. Dem entsprechen bei uns rund 5 Stundenkilometer. Nur, er läuft nicht auf Beinen, er schwimmt - und das nicht in Wasser, sondern im Gewebeschleim! Ein echter Marathon.

Für ihn, in seinem Erlebnishorizont, sind diese drei Tage sein ganzes Leben. Er tut alles, um anzukommen und lässt sich nicht aufhalten. Er eilt der Vereinigung entgegen. Dafür lebt er. Er weiss, irgendwann ist es so weit. Schliesslich trifft er auf das heiss ersehnte Ziel, auf die Eizelle. ENDLICH!

Sie öffnet sich und nimmt ihn auf.

In diesem Augenblick stirbt er - und lebt!

Er vereinigt sich mit der Eizelle zu etwas ganz Neuem. Jetzt geht es erst richtig los! Etwas total Anderes, in dem er aber doch enthalten ist mit seinem ganzen genetischen Code, beginnt nun zu wachsen. Es wird neun Monate reifen und dann geboren werden. Es wird weiter wachsen und reifen viele Jahre lang.

Über die Massen lohnenswert

Was bedeuten da diese drei Tage, in denen der Samenfaden unterwegs war zu seiner eigentlichen Bestimmung? Zum seinem späteren Leben ist das ein Verhältnis von etwa 1:9000! Und es kam ihm doch wie eine Ewigkeit vor. Es war mühsam, dieses Abstrampeln in der Dunkelheit. Doch er ahnte: Was nachher kommt, ist über die Massen lohnenswert.

Leider erreichen viele Samenfäden das Ziel nicht, sie geben auf. Viele sind so unbeweglich, dass sie sich überhaupt gar nicht erst bewegen. Ungefähr die Hälfte, 200 Millionen, machen sich auf den Weg. Etwa 100 bleiben zum Schluss noch übrig, Einer von ihnen schafft es.

Bei uns muss es nicht so sein.

Leidenschaftliche Sehnsucht

Wir können es alle schaffen - unsere Bestimmung zu erreichen. Sie ist der Bestimmung des Samenfadens ähnlich - nur ungleich viel höher und grossartiger. Wir sind dazu bestimmt, mit Gott eins zu werden, mit ihm in seiner Welt ein neues Leben zu beginnen. Von ihm aufgenommen zu werden, wie die Eizelle den Samenfaden aufnimmt.
Dieses Leben ist nur ein winziger Ausschnitt, von dem was uns ausmacht und was aus uns werden soll. "Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge" - so wird einmal Gott in der Bibel definiert. Wir haben unseren Ursprung in Gott selbst, er hat sich uns ausgedacht, uns ins dieses Leben gerufen. Auf ihn hin sind wir angelegt, "designt". Zu ihm sollen zu zurückkehren, nachdem wir unsere Aufgaben in diesem winzigen irdischen Teilabschnitt erfüllt haben. Er wartet auf uns - mit leidenschaftlicher Sehnsucht.

Das lohnendste Reiseziel

Tief in uns, wenn auch oft verborgen, verschüttet, verzerrt und entstellt, lebt das Verlangen nach Gott. Nach einer Vereinigung, die alle irdischen Vereinigungen, all die kurzfristigen Glückserlebnisse dieser Welt fad erscheinen lässt. Die der Anfang ist zu Ewigkeiten der Erfüllung, und des Miteinanderlebens.

Gott ist die beste Adresse, das lohnendste Reiseziel. Wenn wir dieses Ziel erreicht haben, sind wir nicht am Ende, sondern am Anfang. Die Reise zum Himmel wird abgelöst durch eine Reise im Himmel, die alle Vorstellungen übersteigt: "Was kein Auge jemals gesehen und kein Ohr gehört hat, worauf kein Mensch jemals gekommen ist, das hält Gott bereit für die, die ihn lieben." (Aus der Bibel, im ersten Korintherbrief, Kapitel 2, Vers 9)

Kurzsichtig

Mit meiner Frau Kathi war ich drei Monate befreundet und drei Monate verlobt, dann heirateten wir - das ist nun 35 Jahre her. Was in diesen 35 Jahren alles passiert ist! Vier Kinder sind geboren worden, jetzt werden wir zwei weitere Male Grosseltern. Und all die Zärtlichkeiten, die gemeinsamen Abenteuer und Unternehmungen, das immer tiefere gegenseitige Kennenlernen und Vertrautwerden miteinander - das immer noch andauert und weiter geht! Doch in der vergleichsweise winzigen Verlobungszeit dachte ich sehr viel…. an den nächsten gemeinsamen Ausgang, später an die Hochzeitsnacht…etwas kurzsichtig, finden Sie nicht auch?

Eine christliche Gemeinde wird in der Bibel einmal verglichen mit einer Frau, die einem Mann verlobt ist - Jesus Christus. Er wartet auf sie, sie auf ihn, sie warten sehnsüchtig auf die Hochzeit, auf die Hochzeitsnacht, aber eben auch auf das gemeinsame Leben, auf den gemeinsamen Haushalt, die gemeinsamen Aufgaben! Die Verlobung ist doch nicht das Ziel, ja, nicht einmal die Hochzeit, sondern das gemeinsame Leben und die gemeinsame Fruchtbarkeit.

Erst der Anfang

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen herzlich, dass Sie sich aufmachen und losschwimmen wie der Samenfaden, die "Eizelle" vor Augen, dass Sie sich mit Jesus befreunden und sich mit ihm verloben - um eines Tages das wirklich beste Ziel von allen zu erreichen - und es das wird erst der Anfang sein. Nichts wie los!

Datum: 15.07.2007
Autor: Jens Kaldewey
Quelle: Livenet.ch

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