Nur Kaffee gegen die Morgenblockade?

Kaffeetrinkerin

Diese Sonntagspredigt hat mich besonders gefreut. Sie stand in der «NZZ am Sonntag»: «Morgenblockade, Mittagsmüdigkeit, Schreibstau – da hilft nur noch eine Tasse starken Kaffees. In wenigen Minuten strömt der Stoff durch die Darmwand in die Blutbahnen und gelangt endlich überallhin im Körper: in die Organe, vor allem aber auch ins Gehirn. Dort verdrängt das Koffein die Sandmännchen-Essenz Adenosin aus ihren Bindungsstellen und entfaltet stundenlang seine beliebteste Wirkung: Es muntert auf.»



Endlich eine Erklärung für meine Schlappheit! Ein Rezept gegen unterschwelligen Missmut. Kein schlechtes Gewissen mehr neben der Kaffeemaschine. Kaffee und Koffein sind nicht nur gefahrlos, sondern möbeln auf. Eine ähnlich positive Wirkung wird ja der Schokolade zugesagt. Ich kann es bestätigen: Schokolade macht glücklich (nur leider auch dick). Kein Wunder: 11,6 Kilo Schokolade hat jeder Schweizer im letzten Jahr vertilgt. Das deutsche Volk hat in der gleichen Zeit über 800’000 Tonnen Schokolade genossen.



Trotz tonnenweise Kaffee und Schokolade: Wir sind eine müde Gesellschaft. Die Leute sind ausgelaugt und ausgebrannt, ernüchtert und erschöpft, enttäuscht, kraft- und saftlos.



In einer persönlichen Krise habe ich mir ein Zitat von Spurgeon gemerkt. Der englische Erweckungsprediger sagte sinngemäss: «Der Mensch braucht zum Leben viel Sauerstoff und viel Heiligen Geist.» Ich brauche Bewegung in gesunder Luft, und ich brauche die Kraft des göttlichen Geistes. Diese Erfahrung machten einst auch zwei Freunde. Sie sind gemeinsam unterwegs. Traurig und deprimiert. Da gesellt sich ein Unbekannter hinzu. Erkundigt sich sensibel nach ihrem Frust. Sie erzählen vom grossen Propheten. Ein Hoffnungsträger für das gepeinigte Volk. Wurde soeben verurteilt und gekreuzigt. Nun ist alles zu Ende! Wo bleibt ihr Gott? Der Unbekannte bleibt erstaunlich gelassen. Erklärt ihnen biblische Zusammenhänge. Verweist auf alte Propheten. Lässt sich zum Abendessen einladen. Nimmt das Brot auf dem Tisch, dankt Gott und verteilts. Plötzlich erkennen sie ihn – und schon ist er verschwunden! Trotzdem brennt das Herz der beiden Freunde. Sofort brechen sie auf. Rennen zwei Stunden nach Jerusalem. Treffen dort auf weitere Freunde. Für alle ist klar: «Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!»



Eine unglaubliche Veränderung. Aus trägen Seelen werden brennende Herzen. Dahinter steckt die Begegnung mit dem Auferstandenen. Jesus selbst öffnet seinen Freunden die Augen. Führt sie zum Verständnis der Bibel. Stärkt ihr angeschlagenes Vertrauen. Setzt sie in Bewegung. Treibt sie in die Gemeinschaft mit andern Christen. Ins gemeinsame Lob Gottes.



Jesus lebt. Er ist uns nahe. So nahe wie den enttäuschten Jüngern von Emmaus. Ostern wird zur grossen Chance. Lässt die Müdigkeit weichen und eine neue Freude entfachen. Das ist weit mehr als eine journalistische Sonntagspredigt. Es ist die Osterbotschaft des Auferstandenen. Ich will sie bei einer gesunden Tasse Kaffee neu auf mich wirken lassen.

Datum: 10.04.2005
Autor: Andrea Vonlanthen
Quelle: Chrischona Magazin

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