87‘000 Triumphe

Weihnachtspäckli bieten Sucht-Epidemie die Stirn

«Meine Heimat ist geprägt von Armut und Korruption. Kriminalität, Alkohol, Drogen und zerrüttete Familien sind allgegenwärtig», nennt Pastor Elisey die Tragik in seiner Heimat Ukraine. Dennoch sieht er auch Momente der Hoffnung. Über diese berichtet er auf einer Vortragstour durch die Schweiz.
Ein ukrainisches Kind freut sich über das erhaltene Päckli.
Pastor Elisey

Elisey verteilt Hilfsgüter, welche die «Hilfe für Mensch und Kirche» (HMK) liefert. In den letzten sechs Monaten erhielten 800 ukrainische Familien Kleider, Schuhe, Wolldecken und Fahrräder. Elisey: «Diese Hilfsgüter bedeuten uns unbeschreiblich viel. Wir leben hier im Osten der Ukraine in sehr schwierigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen.»

Oftmals wachsen Kinder ohne ihre Väter auf. «Alkoholismus und Drogenabhängigkeit sind eine riesige Not in meiner Heimat – es ist eine Pest! Praktisch jede Familie in unserer Region ist von dieser verheerenden Epidemie betroffen. Die Folgen sind Diebstahl, Kriminalität, Gefängnis, Arbeitslosigkeit und ein Leben auf der Strasse.» Von der korrupten Regierung könne man keine Hilfe erwarten. 

Jahr der Familie

Wer darauf jedoch reagiert, sind die Christen im Land. «Uns darf dieses Leid nicht gleichgültig sein! Wir haben als Gemeinde Christi den Auftrag, denjenigen zu helfen, die leiden. 2013 planen wir als Gemeinde ein 'Jahr der Familie'.» Der christliche Glaube hilft, dass Beziehungen stabiler werden und weniger leidvolle Brüche entstehen. «Die Hilfsgüter sind dabei sehr hilfreich. Schon viele Menschen durften dadurch den Weg in unsere Gemeinde finden.»

75 Jahre lang herrschte ein Atheismus-Zwang, bilanziert Elisey: «Unsere Eltern und Grosseltern waren in einem Geist des Säkularismus erzogen worden und mussten einfach glauben, dass es keinen Gott gebe.» Der KGB (der Sowjetische Staatssicherheitsdienst) unternahm jeden erdenklichen Versuch, das Land von dem Einfluss durch Gläubige zu reinigen. Nun sei die Lage anders. «Unser Land ist frei geworden und wir haben religiöse Freiheit erlebt. Gott hat die Türen geöffnet, so dass wir predigen und ihm dienen können. Wir können Menschen helfen und ihnen Gottes Wort weitergeben.»

Armut und Korruption

Heute gibt es zwar Religionsfreiheit in der Ukraine, doch die Armut ist gross. «Die Korruption ist enorm und sie beherrscht alles. Daher sind die Menschen kaum motiviert, etwas für die Allgemeinheit zu tun. Eigentlich ist es nur die Kirche, die etwas unternimmt.»

Vor drei Jahren gründete Elisey ein Rehabilitationszentrum für Drogen- und Alkoholabhängige. «Viele der Abhängigen lebten vorher auf der Strasse und wir bieten ihnen nun ein neues Zuhause.» Zur Therapie gehöre ein geregelter Tagesablauf mit einer sinnvollen Tätigkeit, beispielsweise durch Gartenarbeit, mit der auch ein Teil der Kosten finanziert wird. Fester Bestandteil sei auch das tägliche Gebet und das Bibelstudium. «Schon viele Abhängige durften durch unser Zentrum und Dank Gottes Eingreifen von ihrer Sucht frei werden.»

«Aktion Weihnachtspäckli»

Im Jahr 2012 packten in der ganzen Schweiz Schulen, Gemeinden und Einzelpersonen 87'300 Weihnachtspakete, die anschliessend mit 27 Sattelschleppern nach Osteuropa transportiert wurden – ein Teil davon auch in die Ukraine. «Wir gaben diese Päckli an Kinder im Waisenhaus, an Frauen mit Säuglingen im Spital, an Kinder in armen Familien, an notleidende Erwachsene und an behinderte Kinder weiter. Ich sah viele Tränen fliessen, weil die Menschen so bewegt waren. Viele von ihnen spürten die Liebe Gottes.» Elisey kommen die Bibelworte aus Matthäus, Kapitel 5, Vers 16 in den Sinn: «So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.»

Elisey: «Die Menschen in der Ukraine sind gewohnt, im Dunkeln zu leben. Sie haben sich daran gewöhnt, nicht gebraucht zu werden. Und sie sind gewohnt, überall bestechen zu müssen. Aber in diesem Dienst offenbart sich Gott als der Gott, der sich um sie sorgt, der sie liebt und der ohne Gegenleistung schenkt.»

Datum: 30.08.2013
Autor: Daniel Gerber / Simon Brechbühl
Quelle: Jesus.ch / HMK

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