Eine christliche Königin

Dem Dienst am Nächsten verpflichtet

Elisabeth II. lächelt auf dem Balkon. Und geht in die Kirche. Der feste Glaube der Queen und die Bereitschaft, für die Menschen im Commonwealth da zu sein, sind bei ihrem diamantenen Thronjubiläum gewürdigt worden.
Queen Elizabeth II

Königin Elisabeth II. habe als Oberhaupt der Church of England ein Beispiel von «treuem, besonnenem und generösem» Dienst am Nächsten gegeben, sagte Erzbischof Rowan Williams am 5. Juni im Dankgottesdienst in der Londoner St. Paul’s Cathedral. Premierminister David Cameron las Verse aus dem Römerbrief (12,1-18). Williams brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Feierlichkeiten zum 60-Jahr-Jubiläum zur Wiedergeburt eines «energischen, grosszügigen Geistes des Einsatzes fürs Gemeinwohl» beitragen.

An ihrem 21. Geburtstag 1947 weilte Prinzessin Elisabeth in Südafrika. Sie erklärte damals öffentlich: «Mein ganzes Leben, ob kurz oder lang, soll dem Dienst gewidmet sein, dem Dienst an euch und an unserer grossen Reichsfamilie, der wir alle angehören.»   

Glaubwürdig gläubig

Damian Thompson, Kolumnist des Daily Telegraph, hat die Bedeutung der Queen für die religiöse Entwicklung in England hervorgehoben. In einer Zeit schwacher Bischöfe habe sie als christliche Königin «geholfen, den Glauben am Leben zu halten», schreibt Thompson, selbst Katholik. Er verweist auf die letzten Weihnachtsansprachen der Queen. Ihnen hätten auch kirchendistanzierte Briten einen echten Glauben abgespürt. Seit ihrer Thronbesteigung habe sich der Kirchgang in Grossbritannien halbiert: «Die Kirchen als Institutionen haben viel mehr Schaden genommen als die Monarchie».

«Kraftvolles Zeugnis»

Die Königin sei nicht nur frömmer als ihre Kinder, schreibt der Kolumnist, sie habe ihre Glaubenspflichten auch ernster genommen als viele ihrer Vorgänger. «Wenn die britische Monarchie der Zukunft sich umformt zu einem blossen Garanten der Religionsfreiheit – wie Prinz Charles es vorzusehen scheint –, dann wird die Säkularisierung des öffentlichen Lebens vollendet sein.» Die Queen sei während 60 Jahren nicht für einen abstrakten Glauben, sondern für die christliche Offenbarung eingestanden, hält Thompson fest. «Dass sie dies derart unaufdringlich und behutsam getan hat, macht ihr Zeugnis nicht weniger kraftvoll.»

Datum: 11.06.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet

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