Künftige US-Präsidentin?

«Ein Land, das nicht kaputt ist, sondern einfach unvollendet»

Amanda Gorman (22) trug bei Joe Biden's Amtseinsetzung ein kraftvolles Gedicht vor. Ihr Auftritt wird weltweit gefeiert. In ihrem Werk zitiert Gorman, die selbst einmal Präsidentin werden möchte, auch das Buch der Bücher und sie liess sich von Martin Luther King inspirieren.
Amanda Gorman bei Biden's Amtseinsetzung (Bild: Instagram)

«Inaugurations-Heldin Amanda Gorman will selbst Präsidentin werden», berichtet die Online-Plattform «Watson» und liefert den Fahrplan gleich mit: «Als Amanda Gorman ein Teenager war, bewarb sie sich am Broadway um die Rolle der Löwin Nala im Musical 'The Lion King'. Heute will Amanda Gorman amerikanische Präsidentin werden. 2036 will sie Wahlkampf machen, 2037 ihr Amt antreten.»

Doch bleiben wir bei der Gegenwart, in welchem die Dichterin in ihrem kraftvollen Einweihungsgedicht zur Einheit aufruft. Bei der Amtseinführung von Präsident Joe Biden trug sie ihr Gedicht «The Hill We Climb» vor und beschrieb darin «eine Nation, die nicht kaputt ist, sondern einfach unvollendet».

«Unbürgerlichen Krieg beenden»

Gorman erzählte der New York Times, dass sie damit gekämpft hatte, das Gedicht zur Amtseinführung fertig zu bekommen, aber nach dem Sturm am 6. Januar auf das Kapitol konnte sie das Gedicht noch in derselben Nacht fertigstellen.

«Wir haben eine Kraft gesehen, die unsere Nation eher zertrümmern würde, als sie zu teilen, die unser Land zerstören würde, wenn es bedeutet, die Demokratie zu verzögern. Und dieser Versuch wäre beinahe gelungen. Aber während Demokratie für gewisse Zeit verzögert werden kann, kann sie niemals dauerhaft besiegt werden», las sie aus ihrem Gedicht vor. Gormans Worte spiegelten Bidens eigene Botschaft an die Amerikaner wieder, in der er Amerika aufforderte, «diesen unbürgerlichen Krieg zu beenden».

Verweis auf Bibel

Unter Verweis auf die Bibel rief Gorman ausserdem zu Zivilität und Einheit statt Gewalt auf. Sie sagte: «Die Heilige Schrift sagt uns, dass wir uns vorstellen sollen, dass jeder unter seinem eigenen Weinstock und Feigenbaum sitzen soll und niemand soll ihm Angst machen. Wenn wir ihr gerecht werden wollen, dann wird der Sieg nicht in der Klinge liegen, sondern in all den Brücken, die wir gebaut haben.»

Gorman sagte, sie habe sich von Rednern wie Winston Churchill, Abraham Lincoln und Martin Luther King inspirieren lassen. «Die neue Morgendämmerung erblüht, wenn wir sie befreien», heisst es in ihrem Gedicht weiter. «Denn es gibt immer Licht, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen – wenn wir nur mutig genug sind, es zu sein.»

«Ich stamme von Sklaven ab»

Gorman ist in Los Angeles aufgewachsen und hat in Harvard Soziologie studiert. Sie beschrieb sich in dem Gedicht als «dünnes schwarzes Mädchen, das von Sklaven abstammt und von einer alleinerziehenden Mutter aufgezogen wurde».

Im September wird ihr Gedichtband, ebenfalls mit dem Titel «The Hill We Climb», veröffentlicht. Ein zweites Buch mit dem Titel «Change Sings», illustriert von Loren Long, soll ebenfalls für Kinder veröffentlicht werden.

Wie die New York Times berichtet, hatte Bidens Frau Jill Biden eine Lesung von Gorman in der «Library of Congress» gesehen. Ende Dezember wurde sie von Bidens Antrittskomitee gebeten, bei Bidens Amtseinführung zu lesen.

Amanda Gorman rief der Welt unter anderem zu: «Selbst als wir trauerten, wuchsen wir.» Und sie stellte die Frage: «Wo können wir Licht finden in diesem nie endenden Schatten?» Durch ihre Poesie und Lebensgeschichte lieferte sie die Antwort.

Hören Sie sich das Gedicht an:

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Datum: 26.01.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Headlines / Watson / Times of Israel

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