Positive EMK-Bilanz

Kirche in Tunesien und Algerien wächst

Kürzlich fand in der tunesischen Hauptstadt Tunis die diesjährige Nordafrika-Plattform der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) statt. Während die Lage in Algerien schwierig sei, habe sich jene in Tunesien verbessert.
Katholische Kirche St. Vincent in Tunis, Tunesien

Die Teilnehmer kamen zum Schluss, dass die Revolution in Tunesien und die Unruhen im letzten Jahr den Kirchen keinerlei Nachteile gebracht hätten und dass sie heute sogar freier arbeiten könnten als früher. Die reformierte Kirche in Tunis ist in den letzten Jahren stark gewachsen und hat heute einige hundert Mitglieder. Die meisten von ihnen sind Ausländer, vor allem Studierende und Migranten aus südlicheren Ländern Afrikas. Ihnen entsprechend werden auch die Gottesdienste gestaltet, wie es die Mitglieder der Plattform selber erleben konnten: lebendig, fröhlich, mit vielen Liedern und einem exzellenten Chor. Wegen Platzmangels wurde der Gottesdienst am Sonntag zwei Mal nacheinander abgehalten und trotzdem war die Kirche immer überfüllt.

Schwierig in Algerien

In Algerien ist die Situation für Kirchen schwieriger. Sie sollten sich zwar offiziell registrieren lassen können, doch in der Praxis geht das nicht, da entsprechende Gesuche bei den Amtsstellen entweder nicht beantwortet oder gar nicht entgegengenommen werden. Ähnliche Rechtsunsicherheit gibt es im Zusammenhang mit dem Liegenschaftsbesitz. Die Handlungsvollmachten für ausländische Liegenschaftsbesitzer werden durch die algerischen Behörden nicht bestätigt aber auch nicht abgelehnt. Gegen administrative Verzögerungen kann man nicht klagen, aber ohne Registrierung und ohne bestätigte Handlungsvollmachten ist man der Willkür der Behörden ausgeliefert.

EMK wächst in Algerien

Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es zurzeit vier lebendige EMK-Gemeinden in Algerien, die wachsen und für die Bevölkerung nützlich sein wollen. Die Gemeindeleiter und die Laiendelegierten aus Algerien erzählten an der Nordafrika-Plattform der EMK von Aufbrüchen in verschiedenen Gebieten, beispielsweise von Bauvorhaben in Larbaa und Constantine oder von einem Sozialprojekt in Larbaa, das zurzeit vorbereitet wird. Eine grosse Not ist aber der Mangel an Gemeindeleitenden, nachdem zwei algerische Pfarrer nach Frankreich ausgewandert sind. Pfarrer Roger Correvon ist heute deshalb gleichzeitig für die Gemeinden in Constantine und Algier zuständig, die 400 km voneinander entfernt sind.

Datum: 03.11.2012
Quelle: Connexio / EMK

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