Spannende Doktorarbeit

Gibt es geistlich gesehen harten Boden in der Schweiz?

Viel Interesse fand an der Jubiläums-Leiterkonferenz 100 Jahre VFG – Freikirchen Schweiz in Bern die Doktorarbeit von Simon Gisin zum Thema «Gibt es geistlich gesehen harten Boden in der Schweiz?»
Simon Gisin

Während viele Doktorarbeiten Themen bearbeiten, die vor allem Akademiker interessieren und wenig Breitenwirkung entfalten können, hat sich Simon Gisin (44), FEG-Pastor und Vorstandsmitglied von Vision Schweiz, ein sehr praktisches Thema vorgenommen. Seine Arbeit wird für Gemeindegründer und Evangelisten in der Schweiz von hohem Interesse ist. Die Dissertation unter der Begleitung von Stefan Schweyer, Assistenzprofessor an der STH Basel untersucht vor allem den Erfolg bzw. Misserfolg von Gemeindegründungsprojekten, die zwischen 1990 und 2018 gestartet und durchgeführt wurden.

Was ist «harter Boden»?

Unter dem Begriff «harter Boden» versteht Gisin zum Beispiel das Lebensumfeld (wirtschaftliche Bedingungen), Lebensphasen (gibt es viele Singles?) und die bisherige Wahrnehmung des christlichen Glaubens in der Region. Er untersucht dazu 116 Gemeindegründungsprojekte. Der Leiterkonferenz präsentierte er bereits erste vorläufige Ergebnisse wie etwa die Erfolgsquote von Gemeindegründungen, also von Gemeinden, die heute finanziell und leitungsmässig selbständig arbeiten. Er geht aber auch den Gründen des vorzeitigen Abbruchs von Gemeindebauprojekten nach.

Erste Ergebnisse

Simon Gisin präsentierte in Bern bereits erste Ergebnisse. Diese zeigen, dass rund zwei Drittel der Gemeindegründungsprojekte im untersuchten Zeitraum erfolgreich gewesen sind, während 17 Projekte abgebrochen wurden. In rund 54 Prozent der Bezirke in den Schweizer Kantonen wurden Projekte gestartet. Ein Grund für den Erfolg von Projekten ist die religiöse, christliche Prägung in der Region. So sind bislang Projekte im Kanton Bern am erfolgreichsten gewesen, wobei Projekte vor allem im städtischen und Agglomerationsbereich von Erfolg gekrönt waren. Insgesamt sind von den untersuchten 116 Projekten 99 Gemeinden selbständig geworden oder auf dem Weg dazu.

Simon Gisin hofft, die Arbeit 2021 beenden zu können. Man darf auf die Ergebnisse gespannt sein, denn sie könnten die zukünftigen Bemühungen um die Gründung neuer christlicher Gemeinden stark beeinflussen.

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Datum: 27.09.2019
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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