Was würde Jesus fahren?

Dieser Renner fährt mit Kakao und Altspeiseöl. Das Lenkrad besteht aus Karotten. Entwickelt wurde der Gemüseflitzer auf der britischen Insel. Vielleicht ist er die Antwort auf die Frage: «What would Jesus drive?»
Ist dieser Renner ein rollendes Umweltschutzprogramm? (Fotos: Uni Warwick).
Forscher-Team der Universität Warwick.

Der Sprit für das Geschoss basiert auf Kakaobutter und wird gewonnen aus Abfallprodukten einer Schokoladenfabrik; daneben wird Altspeiseöl eingesetzt.

Man habe den umweltfreundlichsten Wagen produzieren wollen, sagte ein Sprecher der Universität von Warwick. Deshalb habe man wo nur möglich auf recycliertes und nachwachsendes Material zurückgegriffen. So seien Teile der Karosserie aus Kartoffelstärke und das Lenkrad aus Karottenfasern. Der Fahrer sitzt auf geschäumtem Sojabohnenöl.

Kakao-Renner fährt 200 km/h

Das Soja-Kartoffel-Karotten-Kakao-Geschoss erfüllt die Bestimmungen für Formel-3-Rennwagen; bis auf den Biodiesel-Antrieb. Und so verkünden die Entwickler: «Das Ergebnis räumt auf mit dem Mythos, dass die Entwicklung umweltverträglicher Autos immer mit Einbussen in der Leistung einher geht!» Rund mit 200 km/h brettert «Ovo-Sport» über die Piste.

Die Antwort auf WWJD?

Vor rund fünfzehn Jahren kamen Armbänder in Mode, mit der Aufschrift: «What would Jesus do?» - «Was würde Jesus tun?». Wenig später sorgte eine Bewegung für Aufsehen, die sich «What would Jesus drive?» - «Was würde Jesus fahren?» nannte.

Beide Trends wurzelten in den USA, dem Land des unbegrenzten Hubraums. Inzwischen scheint die Website www.whatwouldjesusdrive.org sanft entschlafen zu sein, sie nimmt dennoch für sich in Anspruch, dass über 4000mal über sie und ihr Anliegen berichtet wurde. Nämlich dass sich Christen mit den Fragen nach Ressourcen, Verbrauch, Umweltethik und Bewahren der Schöpfung auseinandersetzen sollen.

Die Antwort?

Ob diese schnelle Sojabohne die Antwort ist, wird man sehen. Wenig bringen würde es, wenn Nahrungsmittel statt auf dem Teller im Tank landen würden. Geholfen wäre, wenn sich die Stoffe aus pflanzlichen Abfällen «rekrutieren» lassen.

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Datum: 20.05.2009
Autor: Daniel Gerber

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