Funde aus der Zeit Jesu zu sehen

Sie seien vor allem von der Israelischen Antikenverwaltung zur Verfügung gestellt worden und erstmals ausserhalb des Landes zu sehen. Der Grossteil der Originale sei in Jerusalem und in der Festung Masada am Südwestende des Toten Meeres gefunden worden.

Die Exponate stammen aus der Epoche der Priesterdynastie der Hasmonäer in den letzten zwei Jahrhunderten vor Christus bis zum jüdischen Aufstand gegen Rom von 66 bis 73 nach Christus. Schefzyk betonte, dass kein Fund aus dem Antikenhandel, sondern sämtliche Objekte aus bekannten Grabungen stammten und so bestimmten Orten und Zeiten zugerechnet werden könnten. Die Besucher der Ausstellung kämen der Zeit Jesu so nah wie sonst kaum möglich, sagte der Museumsdirektor.

Vom Silberschatz bis zur Knochenkiste

Die Ausstellungsgegenstände im Bibelhaus wurden Personengruppen zugeordnet, die alle in Verbindung mit Jesus standen. Dazu gehören unter anderem Pilger, Handwerker, Pharisäer, Zeloten, Zöllner und die römische Besatzungsmacht. Zu sehen sind Spindeln, Schlüssel, Öllampen, Schmuck, Parfümflakons und eine antike Knochenkiste. Ein Silberschatz von dreissig tyrischen Schekeln erinnert an die jährliche Tempelsteuer - und an die dreissig Silberlinge für den Verrat des Judas. Eines der bedeutendsten Stücke ist eine Amphore aus italienischem Ton, die die Römer nach der Einnahme von Masada um 70 nach Christus zurückliessen.

Der Katalog zur Ausstellung

Wer waren die römischen Statthalter? Wie sah das Leben unter Herodes und seinen Söhnen aus? Die zwei jüdischen Kriege gegen Rom. Die kulturelle Entwicklung unter römischer Besatzung. Die Rolle des historischen Jesus. Die ersten Christen. Dies sind nur einige Themen, die neben der Präsentation der Objekte im Katalog zur Ausstellung behandelt werden.

Der rund 300 Seiten mit etwa ebenso vielen Farbabbildungen angelegte Katalog bietet einen allgemeinverständlichen Überblick über die Zeit Jesu unter archäologischem Gesichtspunkt anhand der Objekte der Ausstellung „Jerusalem" im Bibelhaus Erlebnismuseum. Damit sollen neue Tiefenperspektiven zum Verständnis der biblischen Texte vermittelt werden, aber auch die aktuellen Forschungen überblicksartig einem breiten Publikum präsentiert werden. Für eine Mitarbeit am Katalog konnten führende Fachvertreter aus Israel und Deutschland gewonnen werden. Damit ist er mehr als ein Ausstellungskatalog - ein Kompendium zur Biblischen Archäologie der Zeit Jesu.

Im Museumsshop erhältlich oder zu bestellen unter info@bibelhaus-frankfurt.de

Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr, mittwochs von 10 bis 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Zu der Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Webseite: www.judaeaundjerusalem.de

Quelle: Frankfurter Bibelhaus/epd