Die Suche nach Jesus brachte sie zu ihren jüdischen Wurzeln
Jennifer Rosner (Bild: Facebook)
Als Jennifer Rosner an der Universität Christin wurde,
ahnte sie nicht, dass ihr neu gefundener Glaube sie immer tiefer in ihr
jüdisches Erbe führen würde. Es ist eine Entdeckung, die eine wachsende Zahl
von Menschen im Heiligen Land macht.
«Ich sass am Strand und sah zu, wie die Wellen an den
Sandstrand schlugen», erinnert sich Jennifer Rosner. «Die grauen Wolken über
mir verdeckten die Sonne, und das Schilf um mich herum wiegte sich im Wind. Es
war mein letztes Jahr am College, und ich hatte das Gefühl, dass ich mein
ganzes Leben auf diesen Moment hingearbeitet hatte.»
Während sie auf den Ozean hinausblickte, dachte sie über das Judentum ihrer Kindheit nach, welches sie mit vielen Fragen zurückgelassen
hatte. «Bis zu diesem Zeitpunkt war mein Leben nicht im reichhaltigen jüdischen
Kalender verankert gewesen, dessen Schönheit ich erst Jahre später entdecken
sollte. Meine Spiritualität war elementar, aber der Hunger in mir – nach einem
grösseren Sinn, einer klareren Richtung, der Nähe zu Gott – war spürbar. Die
Sehnsucht war zum zentralen Thema meines Lebens geworden.»
Ein Schritt ins Ungewisse
Viele ihrer Mitschüler waren Christen. «Ich konnte mir
nicht vorstellen, wie die Teile zusammenpassen sollten, wie meine jüdische
Erziehung mit dem christlichen Glauben meiner Mitschüler einhergehen sollten.
Und doch schien die Anziehungskraft des Messias alle intellektuellen Barrieren,
die ich errichtete, zu überwinden. Ich spürte die Wahrheit auf den Seiten des
Neuen Testaments, und es war, als könnte ich nicht anders, als mein Leben
diesem Mann namens Jesus zu überlassen.»
Sie begann, eine christliche Gemeinde zu besuchen und
wollte nun nicht mehr Jura studieren. Stattdessen erarbeitete sie einen Master
of Divinity an der Yale University, wo sie sich Theologie, Kirchengeschichte,
Hebräisch und Griechisch widmete.
Rückkehr zu den Wurzeln
Ihre Cousine Rachel war gerade dabei, zum orthodoxen
Judentum zu konvertieren. «Einmal pro Monat verbrachten wir ein Wochenende
zusammen und tauschten uns über unsere Glaubenswege und deren Bedeutung für uns
aus.»
Es dauerte nicht lange, bis Jennifer eine neue
Sehnsucht nach dem Judentum verspürte. «Zum ersten Mal in meinem Leben begann
ich mich zu fragen, ob es für mich wichtig sein könnte, jemanden zu heiraten,
der meine jüdische Identität teilt und nicht nur meinen christlichen Glauben.»
Sie promovierte am Fuller Theological Seminary und
lernte, dass ihr Judentum und ihr Glaube an Jesus nebeneinander bestehen
können. «Das Christentum führte mich schliesslich zum Judentum meiner Kindheit
zurück.»
Eine natürliche Heimat
«Nach Abschluss meiner Promotion machte ich eine Reise
nach Israel. Dort lernte ich einen Mann namens Yonah kennen, einen
messianischen Juden, der in Amerika aufgewachsen war, aber ein Jahrzehnt zuvor
nach Israel ausgewandert war. Für ihn war das Judentum die natürliche Heimat
für seinen Glauben an den Messias, und zwar auf eine Art und Weise, die für
mich noch sehr neu war.»
Umgehend fühlte sie sich von der jüdischen
Gemeinschaft angezogen, die für ihn so selbstverständlich war. «Wir führten
ein Jahr lang eine Fernbeziehung und heirateten dann.»
Und wie eine wachsende Zahl messianischer Juden lernte
sie Gott kennen als den Gott ihrer Vorfahren, den Gott Israels und den Gott,
der sich in der Person Jesus Christi vollständig offenbart hat. Ein Jude, der Yeshua
als seinen Messias annimmt, verlässt das Judentum im Grunde nicht, sondern er
findet zum Erlöser, der selbst Jude war.