«Tänzer und Stolperer»

Wie kann die Welt ins Lot kommen?

Unsere Welt kommt wieder ins Lot, indem Menschen wieder ins Lot kommen. Davon ist der Theologoge Bernhard Ott überzeugt. Wir sollten daher lernen, zur «Musik des Himmels» zu tanzen, schreibt er in seinem neuen Buch «Tänzer und Stolperer». Bei Livenet sprach er über die Kernpunkte seines Buches.
Bernhard Ott mit seinem Buch «Tänzer und Stolperer» (Bild: Livenet)
Buchcover «Tänzer und Stolperer»

Sich in einer harmonischen Beziehung mit Gott durchs Leben bewegen, gleicht einem Tanzen. Bis die Tanzschritte aber erst einmal sitzen, gerät der Lernende schon mal ins Stolpern. Genauso scheint es auch Bernhard Ott beim Schreiben seines Buches «Tänzer und Stolperer» ergangen zu sein. Er selbst sagt, das Buch sei ein Versuch, sich einem komplexen Thema anzunehmen. Im Folgenden ein kurzer Zusammenschnitt aus dem Interview mit Bernhard Ott, das am 22. Januar 2020 im Livenet-Bistro stattfand:

Livenet: Bernhard Ott, wie sind Sie auf den Buchtitel «Tänzer und Stolperer» gekommen?
Bernhard Ott
: Vor Jahren habe ich folgende Aussage gehört: «Hoffnung heisst, die Musik des Himmels zu hören. Und Glaube heisst, jetzt schon nach dieser Musik zu tanzen.» Dieses Bild hat mich nicht mehr losgelassen. Diese Begriffe gaben mir jetzt die Plattform, um etwas zu thematisieren, was mich schon lange beschäftigt.

Das bedeutet also, dass Glaubende jetzt schon nach der Musik des Himmels und des Zukünftigen tanzen?
Genau! Und dies wiederspiegelt sich in vielen Bibelstellen, wie beispielsweise der Bitte im Vaterunser: «Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.» Das ist die einfachste biblische Formulierung, die das Tanzen nach der Musik Gottes zum Ausdruck bringt.

Die Bergpredigt nimmt in Ihrem Buch einen grossen Raum ein. Darin setzt Jesus einen hohen ethischen Standard. Was hat Sie dazu bewegt, ausgerechnet die Bergpredigt so stark ins Zentrum zu rücken?
Es ist wichtig zu verstehen, dass es zuerst mit dem Menschen wieder zu stimmen kommen muss, bevor die Welt wieder in Ordnung kommt. So spreche ich nicht davon, vom Menschsein erlöst zu werden, sondern davon, zum Menschsein befreit zu sein. Das ist mein Kernanliegen und dies führt mich zu Jesus und zur Bergpredigt.

In Ihrem Buch sprechen Sie von Charakterveränderung und Tugenden. Könnten Sie hierzu noch etwas sagen?
Darin liegt der springende Punkt: Leben und Handeln wir von aussen gesteuert, das heisst, weil es Gesetze und Verbote gibt und weil wir beobachtet werden? Oder handeln wir von innen nach aussen, unserem Charakter entsprechend? Leider ist unsere Gesellschaft zunehmend von aussen gesteuert. Wir würden aber dringend Menschen brauchen, die integer, aufrichtig, verlässlich, liebend, demütig und authentisch leben, weil dies ihrem Charakter entspricht. Die Frage ist jetzt nur, wie wir solche Menschen werden.

Und welche Rolle spielt die Bergpredigt in diesen Überlegungen?
Heute fällt mir auf, dass Christen und Gemeinden meist irgendeinen Aspekt der Bergpredigt herauspicken. Die einen Betonen die Seligpreisungen, andere die ethische Lehre, die Aspekte von Nachfolge oder das Vaterunser. Wir müssen aber die Bergpredigt in ihrer Gesamtkonzeption verstehen, weil sie beschreibt, wie Menschen in Einklang mit dem Rhythmus ihres Schöpfers kommen können. So geschieht tiefe Veränderung, was zu einem gelingenden Leben führt.

Hinweis zum Buch:

Das Buch «Tänzer und Stolperer» gibt eine Hilfestellung, wie Menschen in Gottes Lebensrhythmus kommen können. Lebendige Gottesbeziehung, ein daraus resultierender veränderter Charakter und ein entsprechendes Verhalten, kommen nicht über Nacht. Dieser Tanz zu himmlischer Musik muss, wie jeder andere Tanz, erlernt werden. Doch selbst wenn der Tänzer mal ins Stolpern geraten sollte: Es lohnt sich immer auf die himmlische Musik zu hören – diese wird den Gläubigen trotz Stolpern unaufhörlich zum Tanzen einladen.

Das vollständige Interview ist hier zu hören:


Zum Buch:
«Tänzer und Stolperer»

Zum Thema:
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Datum: 31.01.2020
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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