EU will Jugendliche vor Mobbing im Internet schützen

Anlass zur Sorge gibt das so genannte «Grooming».

Brüssel. Junge Nutzer von StudiVZ, Facebook und anderen Online-Netzwerken sollen besser vor Belästigungen geschützt werden. Die EU-Kommission und 17 Webseiten-Betreiber einigten sich letzte Woche in Brüssel auf einen Aktionsplan gegen Pädophilie und Cyber-Mobbing. Unter anderem sollen die Internetseiten mit «Alarmknöpfen» ausgestattet werden, um schnell und unkompliziert Verstösse zu melden. Ausserdem soll es mehr Möglichkeiten geben, private Daten vor Fremden zu verbergen. Je jünger der Nutzer, umso mehr Sicherheitsvorkehrungen sind vorgesehen.

Anlass zur Sorge gebe unter anderem das so genannte «Grooming», bei dem sich Erwachsene zu sexuellen Zwecken an Kinder heranmachten, berichtete die EU-Kommission. Auch Mobbing-Aktivitäten im Internet seien alarmierend: Laut einer britischen Umfrage sei mindestens ein Drittel aller Teenager schon einmal online schikaniert worden. Die Übergriffe könnten verschiedene Formen annehmen: «Spötteleien, Beleidigungen, Drohungen, üble Nachrede.»

Das Cyber-Mobbing sei besonders perfide, weil sich Täter in der Anonymität verstecken könnten, während das Opfer vor einem grossen Publikum blossgestellt werde, hiess es. Laut Brüsseler Statistiken sind derzeit fast 42 Millionen Europäer regelmässige Nutzer sozialer Online-Netzwerke. Bis 2012 könnte diese Zahl auf über 100 Millionen anwachsen, schätzt die EU.

Datum: 20.02.2009

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