Boys, werdet tüchtige Weiber*

Vorsicht Schuldenfalle.

Die jungen Schweizerinnen und Schweizer verschulden sich immer stärker. Statt immer tiefer in die roten Zahlen zu tauchen, könnten sie aus dem Buch der Sprüche lernen. Ein Kommentar von Daniel Gerber

Die jungen Schweizer, ein einig Volk von Konsumtrotteln: „Die Pleite-Jugend“ titulierte die Zeitschrift „Facts“. Auto, TV, Handy und Ferien, alles geleast, gepumpt auf Kredit und in Raten. Jeder dritte Schweizer unter 25 sei verschuldet. Lehrlingslohn und Taschengeld reichen nicht für Ausgang und Kleider. Die Kreditkarte schon! Die Schuldenfalle schnappt rasch zu, die Schuldner werden immer jünger, schreibt Facts. Teilzahlungs-Offerten laden zum prompten Mitnehmen ein. Bezahlen irgendwann, einfach nicht heute.

Das Zürcher Nachrichtenmagazin beschreibt einen 22-Jährigen der „lebte wie ein Nachwuchsprinz“: Das Auto geleast, das Benzin der Treibstoffkarte belastet, die Ferien der Kreditkarte. TV und Stereoanlage auf Raten, die Kleider vom Versandhaus. Der Lohn reichte nicht mehr, das Betreibungsamt stand auf der Matte. Er nahm einen Konsumkredit auf, aber der reichte auch nicht. Steuerschulden kamen dazu, am Ende stand er 70'000 Franken in der Kreide. Ein Opfer der Konsumwelt: Der neue Handy- oder TV-Klunker im Schaufenster: Zu teuer eigentlich, aber dank Teilzahlung vermeintlich kein Problem.

In Deutschland ergab eine Studie, dass von 1000 Jugendlichen bloss 240 bereit sind, auf etwas zu verzichten, weil das Geld fehlt. Zwei Drittel würden den fehlenden Betrag ohne Bedenken pumpen. Wussten wir’s doch, das wiedervereinte Deutschland, ein einig Volk von ... aber das hatten wir ja schon bei der helvetischen Konsumgemeinde.

Das Auto ist nicht mehr bloss ein Auto, sondern es sollte aus dem Hause kommen, bei dem Ralf Schumacher oder Kimi Raikkonen angestellt ist.

Boys und Girls, werdet tüchtige Weiber! So jemand sei wertvoller als Juwelen, sagte König Lemuel. Und der besass nicht bloss ein paar Streitwagen mit zwei Natural-PS sondern ein ganzes Reich, er muss es also wissen. Niedergeschrieben in der Bibel*. Da baut ein solches Weibjuwel aus dem Nichts ein kleines Imperium auf, während wir aus dem Vielen ein Nichts machen. Selber nachlesen lohnt sich, kostet nichts – und die Umsetzung ist auf vielschichtige Weise gewinnbringend. (Hier der Texte aus der Guten Nachricht, wo aus dem tüchtigen „Weib“ (wie bei Luther) eine tüchtige „Frau“ geworden ist.)

Sprüche, Kapitel 31

10 Eine tüchtige Frau – wer
findet sie schon? Sie ist
wertvoller als viele Juwelen!
11 Ihr Mann kann sich auf sie
verlassen, sie bewahrt und
vergrössert seinen Besitz.
12 Ihr Leben lang tut sie ihm
Gutes, niemals fügt sie ihm Leid zu.
13 Sie besorgt sich Wolle und
Flachs und verarbeitet es mit
geschickten Händen.
14 Von weit her schafft sie
Nahrung herbei, wie ein
Handelsschiff aus fernen
Ländern.
15 Noch vor Tagesanbruch steht
sie auf und bereitet das Essen;
den Mägden sagt sie, was zu tun ist.
16 Sie hält Ausschau nach einem
ertragreichen Feld und kauft es;
von dem Geld, das ihre Arbeit
einbringt, pflanzt sie einen
Weinberg.
17 Unermüdlich und voller
Tatkraft ist sie bei der Arbeit;
was getan werden muss, das packt
sie an!
18 Sie merkt, dass ihr Fleiss
Gewinn bringt; beim Licht der
Lampe arbeitet sie bis spät in
die Nacht.
19 Ihre Stoffe webt und spinnt
sie selbst.
20 Sie erbarmt sich über die
Armen und gibt den Bedürftigen,
was sie brauchen.
21 Den kalten Winter fürchtet
sie nicht, denn ihre ganze
Familie hat Kleider aus guter
und warmer Wolle.
22 Sie fertigt schöne Decken
an, und ihre Kleider macht sie
aus feinem Leinen und
purpurroter Seide.
23 Ihr Mann ist überall
bekannt, und was er sagt, hat
grosses Gewicht im Rat der Stadt.
24 Sie näht Kleidung aus
wertvollen Stoffen und verkauft
sie, ihre selbstgemachten Gürtel
bietet sie den Händlern an.
25 Sie ist eine würdevolle und
angesehene Frau, zuversichtlich
blickt sie in die Zukunft.
26 Sie redet nicht gedankenlos,
und ihre Anweisungen gibt sie
freundlich.
27 Sie kennt und überwacht
alles, was in ihrem Haus vor
sich geht – nur Faulheit kennt
sie nicht!
28 Ihre Söhne reden voller
Stolz von ihr, und ihr Mann lobt
sie mit überschwenglichen
Worten:
29 „Es gibt wohl viele gute und
tüchtige Frauen, aber du
übertriffst sie alle!“
30 Anmut kann täuschen, und
Schönheit vergeht wie der Wind –
doch wenn eine Frau Gott
gehorcht, verdient sie Lob!
31 Rühmt sie für ihre Arbeit
und Mühe! In der ganzen Stadt
soll sie für ihre Taten geehrt
werden!

= später „Frauen“ genannt – Stand vor der Zerstörung durch den Volksmund.

Datum: 11.12.2003
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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