New York und die grosse Flut

Flutwelle
zugeschneit
unter Wasser

Die Bilder des überfluteten New York im Film „The Day after Tomorrow“ ruft die urgeschichtliche Sintflut in Erinnerung. Roland Ermmerichs Katastrophenfilm „The Day after Tomorrow“ ruft ein Ereignis aus der Urgeschichte der Menschheit in Erinnerung – die grosse Flut (1. Mose 6). In deren Verlauf ertrankt alles Leben auf der Erde – fast alles Leben. Hinter der Naturkatastrophe der Sintflut stand das Gerichtshandeln Gottes gegenüber den Menschen, die ihm den Rücken gekehrt und sich mit den Mächten des Bösen eingelassen hatten. Bevor wir über Umweltkatastrophen diskutieren, sollten wir uns deshalb über das geistliche Desaster der verlorenen Gottesbeziehung ins Bild setzen. Deren Diagnose und Therapie sind vordringlich.

Im Film reagiert der amerikanische Präsident nicht auf die Warnungen der Klimaforscher. Dabei gab es sichtbare Anzeichen, dass sie das Richtige sagten. In der Folge versank New York unter Wasser und Eis. Dieses Szenario weist in zwei Richtungen: Einerseits hat es politische Brisanz und anderseits erinnert es an die Sintflut. Politisch brisant ist der Filminhalt deshalb, weil das Magazin Fortune“ und der „Observer“ im Januar Auszüge aus einer Studie des amerikanischen Verteidigungsministeriums veröffentlicht hatten. Die Regierung hatte diesen Pentagon-Report vor einer Veröffentlichung fernhalten wollen. Sie war und ist mit der Bekämpfung des Terrorismus beschäftigt. Das mit Andrew Marshall, Peter Schwartz und Doug Randall von hochrangigen Experten verfasste Papier skizziert apokalyptische Visionen: Im kommenden Jahrzehnt droht Europa ein starker Temperatursturz.

Nordeuropa wird sibirische Temperaturen erleben, ein Grossteil der Niederlande wird überschwemmt werden, langfristig steht eine neue Eiszeit bevor. Stürme fegen über die Kontinente. Zugleich drohen neue Kriege, die diesmal um Wasser, Nahrungsmittel und Energiereserven geführt werden - und zwar mit Nuklearwaffen. Auch Deutschland werde Nuklearmacht werden, ebenso wie Japan, Süd- und Nord-Korea, Ägypten und der Iran - und politisch labile Nuklearmächte wie Pakistan und Russland könnten bereit sein, ihr Nuklearpotential einzusetzen. Das alles wird nicht auf irgendwann terminiert, sondern eine globale Umweltkatastrophe mit unvorstellbaren politischen Folgen könne schon in den nächsten drei Jahrzehnten möglich sein. Eiswüste in Europa, Nuklearkriege und andere Schreckensszenarien? Was liegt diesen Befürchtungen zugrunde? Ausgangspunkt ist die Hypothese, nach der die Erderwärmung zu einer Abkühlung in manchen Regionen führen könnte, wenn durch die Erderwärmung zuviel Schmelzwasser (= Süsswasser) in die Weltmeere fliessen würde und damit der Golfstrom, der ganz Nordeuropa wärmt, zum Erliegen käme. Eine Abkühlung von etwa 5 Grad im Jahresdurchschnitt führte zwar nicht zu einer Eiszeit, aber zu massiven Klimaveränderungen.

Dürre könnte die USA heimsuchen, während es in den Niederlanden, in Bangladesh und - weitaus folgenreicher - in China zu massiven Überschwemmungen kommen könnte. Die Folgen wären Völkerwanderungen, Aufstände und Bürgerkriege. Während die Industriestaaten sich mit Hilfe ihrer militärischen Übermacht, aber um den Preis ihrer politischen Freiheit dagegen abschotten könnten, würde, so die Studie, der Rest der Welt in Chaos und Anarchie versinken. "Konflikte wären allgegenwärtig, wieder einmal würde Krieg das menschliche Leben beherrschen." Damit würde der Klimawandel zu einer schärferen Bedrohung, als Terrorismus, so die lange Zeit geheim gehaltene Pentagon-Studie. Wie sollen wir reagieren? Katastrophenszenarien haben auch eine geistliche Brisanz. Vordringlich ist die Frage, wie wir zum Schöpfer des Lebens stehen. Gehört unser Leben ihm? Die Bibel offenbart

Gott als Schöpfer des Lebens und des Universums. Mit grossem Ernst bezeugt die Heilige Schrift, dass die Sünde des von ihm emanzipierten Menschen den brennenden Zorn des heiligen, gerechten Gottes hervorruft (vgl. Röm. 1,18).

Dieser Zorn steht über jedem Menschen, der nicht umkehrt und an Jesus Christus glaubt (vgl. Joh. 3,36). Christus hat am Kreuz den Zorn Gottes für unsere Schuld getragen. Der glaubende Mensch wird im göttlichen Gericht gerettet werden (vgl. Röm. 5,8-10; 1. Thess. 1,10). Im Neuen Testament wird auf Noah als einen Menschen verwiesen, der inmitten einer gottlosen Umwelt an Gott glaubt und ihm gehorcht (Mt 24,37ff.; Lk 17,26f.; 2. Petr 2,5; Hebr 11,7). Noah fand Gnade vor Gott. Grund war seine innere Haltung: „Er lebte mit Gott“ (1. Mose 6,9) und handelte aus der Gottesbeziehung heraus: „Nach allem, was Gott ihm geboten hatte, so tat er“ (1. Mose 6,22). Noah glaubte:

„Durch Glauben baute Noah, als er eine göttliche Weisung über das, was noch nicht zu sehen war, empfangen hatte, von Furcht bewegt, eine Arche zur Rettung seines Hauses“ (Hebr. 11,7a). Überschwemmungen, geschweige denn so etwas wie die Sintflut, waren zu Noahs Zeiten unbekannt gewesen. Trotzdem verbrachte er 120 Jahre damit, den von Gott zugewiesenen Auftrag auszuführen. Noah handelte in Achtung und Ehrfurcht vor Gott. Sein Glaube an die Wahrheit des Wortes Gottes kam in seinem Handeln zum Ausdruck.

Menschlich betrachtet war sein Schiffsbau auf dem Trockenen verrückt.

Noah warnte vor dem kommenden Untergang während 120 Jahren! Der Apostel Petrus nennt ihn deshalb den „Prediger der Gerechtigkeit“ (vgl. 2. Petrus 2,5). Schliesslich kündigte Gott das Einsetzen des Regens auf den Tag genau an: „Denn es sind nur noch sieben Tage, dann will ich es regnen lassen auf der Erde, 40 Tage und 40 Nächte lang, und ich will alles Bestehende, das ich gemacht habe, vom Erdboden vertilgen“ (1. Mose 6,4). Trotzdem reagierten die Menschen nicht auf das Wort Gottes. Sie nahmen nur für wahr, was sie sahen und beschäftigen sich mit sich selbst. Gott vernichtete Welt durch eine gewaltige Flut. Menschen und Tiere kamen um. Nur wer in der Arche Zuflucht gesucht hatte, überlebte. Die rettende Arche mit der einladend offenen Tür, die sich eines Tages schliessen wird, ist im Kontext des Neuen Testaments Jesus Christus. Er sagte von sich: „Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden“ (Joh. 10,9). Menschen, die Jesus Christus ignorieren, nehmen auch den Sintflutbericht und die Schöpfung durch Gott nicht für bare Münze. Dabei gibt es rund um die Welt in vielen unterschiedlichen Kulturen über 270 Sintflutberichte, die alle dieses eine weltweite Ereignis zurückgehen.

Petrus schreibt über die Skeptiker und Ungläubigen: „Dabei übersehen sie aber absichtlich, dass es schon vorzeiten Himmel gab und eine Erde aus dem Wasser heraus entstanden ist und inmitten der Wasser bestanden hat durch das Wort Gottes; und dass durch diese Wasser die damalige Erde infolge einer Wasserflut zugrunde ging“ (2. Petrus 3,5 und 6). Auf die jetzige Erde bezogen, schreibt Petrus: „Die jetzigen Himmel aber und die Erde werden durch dasselbe Wort aufgespart und für das Feuer bewahrt bis zum Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen“ (V.7). Dieser Tag wird kommen wie „ein Dieb in der Nacht“, total unerwartet: „Dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen“ (V.10). Die alte Erde zerfällt, die Atome lösen sich auf, die Materie verbrennt. Erst dann ist der Weg frei für den verheissenen „neuen Himmel und die neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt“ (V.13). Wo werden wir sein? In unserer Zeit lassen sich endzeitliche Signale (vgl. Matth. 24) deutlich warnend ausmachen, doch noch ist Zeit der Gnade. Der Langmut Gottes (2. Petr. 3,9) gibt uns die Chance zur Umkehr.

Datum: 14.08.2004
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: factum Magazin

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