USA: Biker-Kirche für „wilde Männer“

Biker

Forest Lake. Travis Abrahamson ist ein eher unüblicher Pastor und die Maranatha Assembly of God in Forest Lake, Minnesota eine eine eher unübliche Kirche. „Ich bin der Rebell dieser Kirche, weil ich keine Tatoos habe“, meint der Vize-Pastor. Der Seniorpastor der Kirche, Mike Haseltine, fährt Harley-Davidson, und jährlich gibt es Jägerfeste und Autoshows auf dem Parkplatz, berichtet das amerikanische Blatt „Charisma News“.

Als Haseltine die christliche Gemeinde im elterlichen Keller gründete, meinte er: „Viele Nichtchristen sind überzeugt, dass Kirche langweilig und irrelevant ist. Ich will, dass die Leute sagen: „Was, du bist ein Pastor!“ Nach kleinen Anfängen mit 17 Mitgliedern besuchen heute bereits 800 Personen aller Lebensstile die Kirche, und das in einer Kleinstadt mit 7.000 Einwohnern. Manche Leute fahren bis zu einer Stunde , um die Gottesdienste zu besuchen.

„Männer sind wie Wild. Wir mögen es nicht, eingesperrt zu sein“ so ein Motto von Haseltine. Jedes Jahr kommen etwa 3.000 Leute (und Autos) zum „Strut Your Stuff event“, wo sich Biker und Interessierte die Bärte streichen und ihre Schmuckstücke herzeigen - einschliesslich der Mädchen. „Wo sollen denn die Jungs mit ihren Freundinnen hin?“, meint Haseltine. „Klar, manche trinken und nehmen Drogen, das tun sie aber sowieso. Aber kennen sie einen besseren Ort, das zu tun, als den Parkplatz einer Kirche? Immer wieder mal sind einige offen für Gott“.

Wie kann man gegen Liebe kämpfen?

Haseltine war als Teenager selber drogen- und alkoholsüchtig. „Alle meine Freunde, die von ihren Eltern erwischt wurden, wurden geschlagen, angeschrien und mit Hausarrest belegt. Meine Eltern sagten: ‚Wir lieben dich, wir beten für dich.’ Wie konnte ich gehen Liebe ankämpfen?“, erinnert er sich. Auf die Frage, warum er Tätowierungen sammelt und einen grossen Nasenring trägt, antwortet er: „Ich mags einfach, und es irritiert religiöse Leute.“ Als die Kirche das alte Gebäude aus Platzgründen verlassen musste, überliess Haseltine das Haus der lokalen Feuerwehr für eine Feuerwehrübung. Sie haben es abgebrannt. Haseltine sagte allen, dass das Haus nur ein Werkzeug ist, nicht etwa „das Haus Gottes“. „Es macht mich verrückt, wenn Leute von Kirchengebäuden reden als seien sie ‚ein Gotteshaus’“. Und was sagen die Besucher? „Meistens zwei Sachen“, meint Haseltine: „Kirche macht ja richtig Spass!“, und: „Ihr Typen seid tatsächlich echt!“

Quellen: Freitagsfax/Charisma News

Datum: 17.03.2003

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