Schon 11- bis 16-Jährige

Zahl jugendlicher Spieler hat sich vervierfacht

Die christliche Wohltätigkeitsorganisation «Care» schlägt Alarm: Die Anzahl Jugendlicher im Glückspiel hat sich in Grossbritannien innerhalb von nur zwei Jahren vervierfacht. Laut einer Studie der «Gambling Commission» sind mittlerweile 450'000 Jugendliche zwischen 11 bis 16 Jahre regelmässig ins Glücksspiel involviert.
Spielautomaten
James Mildred

Am beliebtesten sind Wetten, Spielautomaten und Rubellose. Laut der «Gambling Commission» sind 39 Prozent der jungen Menschen in den vergangenen zwölf Monaten ins Glücksspiel involviert gewesen (siehe Studie).

Die christlich-sozialpolitische Wohltätigkeitsorganisation «Care» schlägt Alarm. Deren Sprecher James Mildred: «Die neusten Statistiken stossen einem auf. Sie erinnern uns deutlich daran, dass es viel zu tun gibt, damit unsere Glücksspielgesetze ihren Zweck erfüllen.»

Die richtigen Fragen müssen gestellt werden, so Mildred; zum Beispiel, warum der Anstieg dermassen hoch ist. «Wie wird dieses Wachstum angefacht?»

«Die Realität sieht anders aus»

Einen Teil davon macht die Werbung aus. Laut der «Gambling Commission» sehen 43 Prozent der 11- bis 16-Jährigen mindestens einmal pro Woche einen Werbespot im Fernsehen für Glücksspiele. Und via Online-Medien haben bereits 59 Prozent dieser Altersstufe Glücksspiel-Werbung auf sozialen Medien gesehen, davon 33 Prozent mindestens einmal pro Woche.

«Glücksspielwerbung suggeriert, dass Glücksspiel Spass macht, einfach und harmlos ist», sagt James Mildred. «Die Realität sieht oft anders aus. Probleme mit dem Glücksspiel in der Kindheit können zu weiteren Problemen mit der Spielsucht im späteren Leben führen.»

Der Bischof von St. Albans, Alan Smith, erklärt zudem: «Die heutigen Ergebnisse der Glücksspielkommission sind beunruhigend und dienen als Warnung an die Eltern.» Wobei auch diese gefordert sind: 26 Prozent der Jugendlichen haben mit dem Glücksspiel begonnen, weil sie gesehen haben, wie ihre Eltern oder eine aufsichtsberechtige Person ebenfalls spielt.

Werbung analysieren

Von den Jugendlichen zwischen 11 und 16 Jahren sind 59 Prozent der Meinung, dass Spielen gefährlich sein kann. Und nur 14 Prozent finden es in Ordnung, dass Jugendliche in ihrem Alter spielen.

Umgehende Aufmerksamkeit erfordert laut James Mildred die Glücksspielwerbung. Sieben Prozent der Jugendlichen gaben an, dass sie durch ein Werbeangebot mit dem Spielen begonnen haben. Und zwölf Prozent der Jugendlichen sind «Follower» einer Glücksspielfirma oder eines Wettbüros auf sozialen Medien. Ein Signalpfiff sei erforderlich betreffend der Werbeanzeigen für Sportwetten während Sport-Veranstaltungen.

Und noch etwas will James Mildred unter die Lupe nehmen: «Die gesamte Beziehung zwischen den Fussballligen und Glücksspielunternehmen benötigt eine breitere öffentliche Debatte.»

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Datum: 23.11.2018
Autor: Daniel Gerber / Fritz Imhof
Quelle: Livenet / Christian Today / Gambling Commission

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