Versteckt sich die Kirche in Europa in der Höhle?

In einer der vielen Kämpfe zwischen Israel und den Philistern, die in der Bibel vorkommen, versteckt sich die israelische Armee aus Furcht vor der Übermacht der Feinde in Höhlen. Dann geht Jonathan, Sohn von König Saul, mit ein paar Freunden heraus und stiftet Verwirrung im Lager der Feinde. Danach kann der Rest der Israeliten ebenfalls ausbrechen und die Feinde schlagen.

Øivind Augland, europäischer Gemeindegründungs-Mentor und Leiter der Bewegung M4, gebrauchte diese Passage aus 1. Samuel 14, um die Situation der Kirchen und Gemeinden in Europa zu illustrieren. Statt sich im Verteidigungs- und Schutz-Modus in Höhlen zurückzuziehen, sieht er «ein anderes Bild der Zukunft, ein anderes mögliches Szenario. Ich sehe Tausende von jungen Leuten, die mit Mut herausgehen und ihren Glauben verteidigen».

Gemeindegründung als Schlüssel

Eine Schlüsselrolle kommt dabei der Gründung neuer Gemeinden zu, ist Augland überzeugt. «Wir werden Europa nie erreichen, wenn wir nicht Gemeinden gründen, wenn wir die nächste Generation nicht freisetzen und sie ihrer Bestimmung zuführen.»

Augland erklärte, wie in Norwegen, in einem Kontext von tiefsitzender Säkularisierung, in zehn Jahren rund 200 neue Gemeinden durch verschiedene Denominationen gegründet worden sind, und zwar mit einem klaren Ziel: «Wir hatten die Vision, dass neue Leute in neuen Gemeinden ihre Wohnorte beeinflussen. Wir müssen eine Wirkung auf unsere Orte haben.»

Kein magisches Rezept

«Gott ist ein Gott der Mission. Wir haben das Vorrecht, Teil seiner Mission zu sein. Das ist keine Last», hob Augland hervor. Und obwohl es um Gemeindegründung gehe, sei klar: «Die Antwort ist nicht die Kirche an sich. Die Kirche ist nicht die Hoffnung, nur Jesus. Wir sind sein Vehikel, dass Menschen erreicht werden.» Der Gründer und Leiter der Multiplikationsbewegung M4 erklärte, dass das «Jüngermachen» der einzige Weg sei, eine Gemeinschaft von Jesus-Nachfolgern aufzubauen. «Wir rüsten die Heiligen aus und setzen die Jünger frei.»

«Kein Vers in der Bibel befiehlt Gemeindegründung»

Gemeindegründung dürfe nicht als statisches Rezept verstanden werden. «Ich finde keinen einzigen Vers in der Bibel, der von Gemeindegründung redet und sie anordnet» erklärte Augland. Der Missionsbefehl sei die Basis, Gemeindegründungen zu begründen. «Gott will die Erde mit seiner Erkenntnis füllen. Die Gemeinde ist sein Traum, dass die Menschen einen Zugang zu ihm bekommen.» Und die Kirche gehöre in alle Orte und Bereiche der Gesellschaft – darum brauche es ständig neue Gründungen.

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