Slowakei will keine Muslime

«Weil wir keine Moscheen haben»

Die EU-Staaten einigten sich auf eine Umverteilung von 40'000 Flüchtlingen, um Italien und Griechenland zu entlasten. Die Slowakei sagte zu, 200 Personen aufzunehmen – darunter sollen aber keine Muslime sein.
Bratislava, Slowakei

Die Slowakei verpflichtet sich laut «Tages-Anzeiger» dazu, 200 Flüchtlinge aufzunehmen, doch diese sollen alle einer christlichen Konfession angehören. Laut der «Berner Zeitung» erklärte Ivan Metik, Sprecher des Innenministeriums, dass es Muslimen in der Slowakei sowieso nicht gefallen würde. Der Grund: «Wir haben in der Slowakei überhaupt keine Moscheen.» Ausserdem, so hielt Metik fest, sei sein Land ohnehin nur ein Transitland. «Die Leute wollen nicht in der Slowakei bleiben.»

Osteuropa macht dicht

Sofort kam scharfe Kritik von der EU-Kommission und westeuropäischen Ländern.

«Osteuropa schottet sich ab», jammerte «die Zeit». «Je mehr Flüchtlinge kommen, desto mehr weigern sich die osteuropäischen Länder, einen Teil davon aufzunehmen.»

In anderen osteuropäischen Staaten wie Polen, Estland oder Ungarn gebe es ebenfalls nur wenige muslimische Einwohner. Und so hält «die Zeit» fest: «Alle regierenden Politiker, egal ob Konservative oder Sozialdemokraten, lehnen deshalb auch das Quotensystem ab, das die EU-Kommission durchsetzen will, um die Flüchtlinge auf die EU-Staaten zu verteilen.»

Bratislava glättet die Wogen

Mit einer E-Mail an die «dpa» versuchte Bratislava nun die Wogen zu glätten: «Wenn ein Migrant aus einem muslimischen Land sich entscheidet, einen Asylantrag in der Slowakei zu stellen und in der Slowakei zu leben, wird er entsprechend den Gesetzen behandelt und ins Asylverfahren aufgenommen.»

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Datum: 25.08.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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