Bush: Schulen sollen nicht nur Evolutionstheorie lehren

Intelligent Design
George W. Bush

Der amerikanische Präsident George W. Bush hat sich dafür ausgesprochen, ausser der Darwinschen Evolutionstheorie auch die Vorstellung einer "intelligenten Erschaffung" der Welt im Schulunterricht zu behandeln. Im Gespräch mit Journalisten sagte Bush in Washington, dass es Teil der Erziehung sein müsse, Schüler mit "unterschiedlichen Denkschulen zu konfrontieren", wie amerikanische Medien berichteten.

Die vor allem von christlichen Gruppen vertretene Theorie des "intelligent design" wendet sich gegen die allgemein anerkannte Grundannahme, dass die Welt durch zufällige Mutationen entstandenen ist. Anstelle der von Charles Darwin begründeten Theorie setzen die so genannten Kreationisten einen intelligenten Schöpfer voraus, der den Anstoss für das Leben gegeben habe.

Bush bekannte sich zwar nicht ausdrücklich oder ausschliesslich zu diesem Schöpfungsglauben, betonte aber, es sei sinnvoll, Schülern durch die Gegenüberstellung der Standpunkte die Debatte nahe zu bringen. Kritiker sprechen den vor allem religiös begründeten Theorien jeden wissenschaftlichen Anspruch ab. Konservative christliche Gruppen, die seit langem eine stärkere Berücksichtung des Kreationismus in den Schulen fordern, gelten als wichtige Wählergruppe für Bush.

Laut Presseberichten äusserten einzelne christliche Gruppen nach den Worten Bushs die Erwartung, dass nun eine Wende im Schulunterricht bevorstehe. Kritiker verwiesen darauf, dass Washington nur sehr geringe Einflussmöglichkeiten auf eine Veränderung der schulischen Lehrpläne habe.

Besonders aufmerksam nahm man Bushs Bedenken wohl im Landkreis Dover im Bundesstaat Pennsylvania und in Kansas zur Kenntnis. In Dover beginnt Ende September ein Zivilprozess über den dortigen Lehrplan, nach dem im Biologieunterricht auch «Intelligent Design» vermittelt werden soll. Dies ist in den USA ein bislang einmaliger Vorgang.

Quelle: rna, epd

Datum: 06.08.2005

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