Indien: 2020 so viele Hauskirchen gegründet wie jahrelang nicht
Hauskirche in Indien (Bild: zVg)
Indische
Christen stehen ständig unter Druck, sei dies seitens der Regierung oder ihrer
Mitmenschen. Doch während des Lockdowns wurden sie kreativ – Hunderttausende seien zum
Glauben bekommen, berichtet ein Missionsleiter.
Erneut ist Indien
auf Platz 10 der Länder, in den Christen am stärksten verfolgt werden. «Doch
sogar inmitten dieser Verfolgung lässt Gott seine Kirche wachsen und stärkt
sie», berichtet David Reeves, Leiter des Missionswerks «unfoldingWord»,
gegenüber Mission Network News. Das Missionswerk unterstützt Einheimische
verschiedener Länder darin, die Bibel in ihre eigene Sprache zu übersetzen und
Gemeinden zu gründen. Und was die indischen Partner des Werks berichten, ist
erstaunlich: «Während 2020 – dem Covid-Jahr – haben sie mehr Kirchen gegründet
als in den 25 Jahren ihres Dienstes vor Ort», berichtet Reeves.
«Hunderttausende Menschen kommen zu Jesus und dadurch entstehen überall Hauskirchen.»
«Viel mehr als
vor Covid möglich gewesen wäre»
David Reeves
Gerade durch die
Corona-Pandemie ist die Verfolgung in Indien noch stärker geworden (Livenet berichtete). Doch statt entmutigt aufzugeben, wurden die Christen
kreativ. Ein indischer Partner von «unfoldingWord» berichtet Folgendes: «Weil
sie durch den Lockdown sich nicht mit anderen treffen konnten, entschieden sie
sich, spezifisch für Menschen zu beten, die sie kennen und die noch nicht
gerettet sind. Dann entschlossen sie, die Gebete weiterzufolgen und per
Telefon oder Whatsapp die Menschen zu kontaktieren. Daraus entstanden etwa 100'000
Gespräche während des Lockdowns. Zudem wurde jede
Kirche ermutigt, für zehn spezifische Dörfer oder Stadtviertel zu beten, in denen
es noch keine Kirche gibt. Sobald die Covid-Massnahmen etwas gelockert wurden,
konnten sie diese Gegenden besuchen. Sie schätzen, dass die Kirchen während des
Lockdowns etwa 50'000 Dörfer 'adoptiert' haben – und 25 Prozent davon haben
mittlerweile eine 'Öffnung' fürs Evangelium, sei das durch wenige Christen in der Bevölkerung,
eine kleine Hausgemeinde oder ähnliches. (…) Das ist viel mehr als wir je vor
Covid hätten schaffen können…»
Viele von Reeves
Bekannten wurden getötet oder ins Gefängnis gesteckt. Doch trotz dieser Risiken
machen die Christen weiter. «Dieser Kontext erinnert stark an die Kirche des
ersten Jahrhunderts. Die Leute machen einfach weiter, genau wie die Urgemeinde
trotz Verfolgung weiter machte. (…) Beten Sie für sie – für Mut, dass sie
vorangehen; dass Gott sie schützt und dass sie die Instrumente und Ressourcen
bekommen, die sie benötigen.»