«China kann man nicht analysieren – über China muss
man Geschichten erzählen.» Mit dieser Feststellung setzten sich
China-Interessierte am 8. Juni 2018 in Zürich mit den jüngsten Entwicklungen in
China auseinander und suchten nach Möglichkeiten, wie Christen und
Benachteiligte in China weiter ermutigt und unterstützt werden können. Die
beiden Werke SAM global und OMF luden zu diesem jährlich stattfindenden
China-Apéro ein.
China-Apéro 2018
Die rasanten
Entwicklungen und Veränderungen in China verunsichern weltweit. China zu
verstehen versuchen, scheint unmöglich zu sein, denn was heute gilt, kann morgen
schon wieder überholt sein. Die wieder stark zunehmende Kontrolle und
Überwachung der Bürgerinnen und Bürger setzt Minderheiten, Andersdenkende und
natürlich auch Christen erneut massiv unter Druck.
Martin
Voegelin (China-Projektverantwortlicher von SAM global) und Hanspeter Bamert
(Leiter der China-Supportgruppe der beiden Werke) berichteten in einem ersten
Teil von ihren jüngst gemachten Erlebnissen in China. Beide sind, unabhängig
voneinander, erst vor kurzem von einer Chinareise zurückgekehrt. Voegelin
bestätigte, dass Verunsicherung vor allem unter Pastoren stark zugenommen habe.
Deshalb werden die Pastorenretraiten, die bis jetzt regelmässig durchgeführt
werden konnten, sehr geschätzt. Hier lernen sie, persönlich aus dem Wort Gottes
Kraft zu schöpfen.
Bamert zeigte sich beeindruckt, was trotz vielen
Widrigkeiten noch möglich ist. Zum einen konnte er von offiziellen Personen der «United Bible Societies» erfahren, wie es in ländlichen Gegenden,
sogar mit der Genehmigung der Regierung, möglich ist, Bibel-Verteilaktionen
durchzuführen. Zum anderen sah er in Städten, wie es verboten wurde, Bibeln in
Buchläden zu verkaufen. Sein Fazit: «Chinesische Christen sind enorm kreativ,
einerseits die Gesetze der Regierung einzuhalten und andererseits doch immer
wieder Wege zu finden, ihren Glauben mit anderen zu teilen.»
Eckehard Scharfschwerdt war Gastreferent am China-Apéro.
Als
spezieller Gastreferent wurde Eckehard Scharfschwerdt aus Deutschland
eingeladen. Er lebte mit seiner Familie 16 Jahre in China in den Bergen Yunnans,
um als Anästhesist und Lehrer der Medizin den staatlichen Aufbau des ländlichen
Gesundheitswesens zu unterstützen. Seine sehr persönlichen Geschichten und
Erfahrungen zeigten, was es heisst, als Ausländer in China zu leben, permanent
unter Kontrolle zu sein, oft auch zu leiden, aber trotz allem diese Menschen zu
lieben. Er unterrichtete in seiner China-Zeit 1'000 Dorfärzte. Zurück in
Deutschland pflegt er bis heute wertvolle Kontakte mit Freunden aus China.
Bei einem
feinen und gemütlichen chinesischen Essen gab es viele Möglichkeiten für
persönliche Begegnungen und Gespräche.