Über vier Millionen Syrer auf der Flucht

Da kein Ende des Konflikts in Sicht ist, rechnet UNO-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres mit 4,27 Millionen Flüchtlingen bis Ende des Jahres. Erst vor knapp zehn Monaten lag ihre Zahl noch bei drei Millionen. Guterres sprach von der «grössten Flüchtlingsbevölkerung eines einzelnen Konflikts seit einer Generation».

Laut UNHCR flohen allein im Juni mehr als 24'000 Menschen aus Tel Abyad und anderen Teilen Nord-Syriens in die Türkei. Die Türkei sei damit Zufluchtsort von 45 Prozent aller Syrien-Flüchtlinge in der Region. Die Gesamtzahl von vier Millionen Flüchtlingen setzt sich zusammen aus 1,8 Millionen syrischen Flüchtlingen in der Türkei, 250'000 im Irak, 630'000 in Jordanien, 130'000 in Ägypten, 1,17 Millionen im Libanon und 24'000 an verschiedenen Orten in Nordafrika. Nicht enthalten sind laut Bericht mehr als 270'000 Asylanträge von Syrern in Europa und Tausende andere, die aus Erstasylstaaten in Drittländern neu angesiedelt wurden.

Für das Jahr 2015 benötigen das UNHCR und seine Partner 5,5 Milliarden US-Dollar. Bis Ende Juni wurde aber laut Hilfswerk erst ein Viertel der humanitären Gelder durch Geber zur Verfügung gestellt. Das bedeute für die betroffenen Flüchtlinge die erneute Kürzung von Nahrungsmittelrationen, Probleme selbst bei lebensnotwendiger medizinischer Versorgung oder beim Schulbesuch der Kinder.

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