Argentinische Kirche trifft sich ab sofort auf öffentlichem Platz
Aufgrund der Corona-Krise bleiben auch in Argentinien die Kirchen weiterhin geschlossen, nachdem für kurze Zeit Gottesdienste erlaubt waren. Einer Gemeinde ist es nun zu viel: Iván Ibarra, Pastor der evangelischen Kirche «Ministerio Tiempo de Dios», erklärte kurzerhand, dass sich seine Gemeinde wieder treffen wird – allerdings an öffentlichen Plätzen der Stadt Barranqueras.
Am vergangenen Sonntag, 25. Oktober, fand der erste Open-Air-Gottesdienst der Gemeinde um 18 Uhr auf der Plaza Juan XXIII statt. Neben der Predigt ging es vor allem darum, gemeinsam dafür zu beten, dass die Krise vorbeigeht und die Kirchen wieder normale Gottesdienste durchführen können. Die Teilnehmer wurden gebeten, sich nicht in Grüppchen zusammenstellten, sondern die Distanzregeln einzuhalten und die Nasen-Mund-Schutzmasken zu nutzen.
«Die Leute brauchen Begleitung»
Gegenüber dem Lokalradiosender FM Mágica erklärte Ibarra im Vorfeld die Gründe zu dieser unkonventionellen Wiedereröffnung: «In der Kirche wird nicht nur Gottes Wort gepredigt, das Menschen verändert, sondern es wird ein Dienst angeboten, um Menschen zu begleiten und unterstützen, die an Abhängigkeiten, unter Einsamkeit, Verlust von Angehörigen, Trennungen und anderen Situationen leiden, die sie traurig machen. Seit Beginn der Isolation haben sich diese Situationen verschlimmert und die Leute brauchen mehr denn je diesen Dienst.»
Er selbst könne die erneute Schliessung nicht nachvollziehen, da es keine Probleme gegeben habe, solange die Kirchen die vorgeschriebenen Massnahmen einhielten. «Die Kirche ist ein wesentliches Angebot», so Ibarra.
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Datum: 01.11.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Enfoque Evangelico