Gegen die «Festung des Bösen»

Dramatische Veränderungen in Kaliforniens Gefängnissen

Zwischen 54 und 70 Prozent der Gefängnisinsassen Kaliforniens wandern innerhalb von drei Jahren nach ihrer Entlassung wieder ins Gefängnis. Jetzt arbeitet ein Programm mit Namen «Serving California» daran, diese Rückfallquote zu ändern – mit bemerkenswerten Ergebnissen.
Stacheldrahtzaun von Gefängnis
Phil Dunn

Gefängnisse sind in der Regel keine Orte der Besserung, wie der amerikanische Ausdruck «correction unit» suggeriert. Viel häufiger sind sie von organisiertem internen Gangstertum beherrscht, so dass ein Gefängnisaufenthalt oft nur eine weitere Stufe ist, um tiefer in die Spirale des Verbrechens abzurutschen. Eine Initiative in Kalifornien arbeitet jetzt daran, das zu ändern.

«Wir haben das 'Urban Ministry Institute' (TUMI) in die 24 Staatsgefängnisse in Kalifornien gebracht; mittlerweile studieren etwa 800 Männer und Frauen im Gefängnis, um in einem dreieinhalbjährigen Programm einen Bachelor in Theologie zu erlangen», berichtet Phil Dunn von «Serving California» in einem Interview mit CBN News.

Moralische Rehabilitation – 7 Prozent Rückfälle

«Es ist eine moralische Rehabilitation, aufgebaut auf der Bibel; es ist aber auch Mann-zu-Mann-Evangelisation im Gefängnis», erklärt Dunn das Programm. «Wir versuchen, das Phänomen des Gangstertums in den Gefängnissen umzukehren und so diese Hochburgen des Bösen für Christus zu gewinnen.»

Nach Dunns Angaben hat «Serving California» bis heute dramatische Ergebnisse. «Wir haben rund 250 Männer und Frauen in unseren Aufzeichnungen, die auf Bewährung entlassen worden sind, und wir sorgen auch nachher für sie», erzählt Dunn. «Wir haben zum Beispiel Christen als Bewährungshelfer, die unseren Absolventen zugeteilt werden. Heute, nach fünf Jahren, liegt unsere Rückfallquote bei etwa sieben Prozent.»

«Etwas, das echt funktioniert»

«Wir sehen also, dass diese Art von biblischem, moralischen Wiederaufbau und der anschliessenden Unterstützung mit denselben Grundsätzen erfolgreich ist. Und diese Botschaft möchten wir den Politikern und Gefängnisleitern und allen und überall weitersagen: Sie sollen wissen, dass es etwas gibt, das wirklich funktioniert.»

«Serving California» hofft, dass ihr Programm auf nationaler Ebene angeboten werden kann, um zu verhindern, dass Menschen immer wieder in kriminelles Verhalten abgleiten und zurückfallen – und so das Justizsystem zu reformieren. Das «Urban Ministry Institute» ist ein christliches Programm zur Bildung und Charakterprägung. Der Lehrgang umfasst 16 Kurse, in dem die Insassen 43 verschiedene Bücher und das dazugehörige Material durcharbeiten. Die Studien wollen Lesen und Schreiben, kritisches Denken, Ethik, Führungsqualitäten und Charakterentwicklung der Absolventen verbessern.

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Datum: 18.04.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / CBN News

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