Brasiliens Präsidentin ruft «Nationalen Evangelisationstag» aus

Durch den Global Outreach Day (G.O.D.) wurden im vergangenen Jahr schätzungsweise drei Millionen brasilianische Christen aus 50'000 Gemeinden motiviert, an einem bestimmten Tag, dem 30. Mai 2015, Nachbarn, Freunden, Bekannten, aber auch wildfremden Menschen auf der Strasse von Jesus Christus zu erzählen. Eine ähnliche Aktion, jedoch mit einer anderen Motivation, wurde jetzt per Gesetz festgelegt: Vor wenigen Tagen erklärte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff – in Anlehnung an den Reformationstag – den 31. Oktober jedes Jahres zum «Nationalen Tag zur Verkündigung des Evangeliums».

Evangelium verpflichtet zum Kampf gegen Ungerechtigkeit

Den Gesetzesentwurf hatte der ehemalige Abgeordnete Neucimar Fraga bereits 2003 eingereicht, 2009 wurde er von der Repräsentanten-Kamera unterzeichnet, doch in Kraft trat das Gesetz erst in der vergangenen Woche. «Die Botschaft Jesu von seinem Reich und seiner unendlichen Liebe beinhaltet, dass man sich aktiv dazu verpflichtet, ungerechte Strukturen zu verändern», erklärte Fraga bei der Vorstellung des Gesetzes. «Die Verkündigung des Evangeliums bedeutet, Frieden und Gerechtigkeit zu verkünden, um eine neue Welt zu schaffen, die das Reich Gottes widerspiegelt.»

Eine Chance für die Kirchen

Für den 31. Oktober werden insbesondere brasilianische Kirchen Aktivitäten, Projekte und Programme erarbeiten, um dadurch den Menschen Gottes Liebe spürbar weiterzugeben und von der Rettung durch Jesus Christus zu erzählen. «Christliche Aktivitäten im sozialen und geistlichen Bereich sowie im Bildungssektor lassen die Menschen aufhorchen», kommentierte ein Pastor das neue Gesetz gegenüber dem Nachrichtenportal «Acontecer Cristiano». «Dieses Datum gibt die Chance, solche Aktivitäten hervorzuheben und sich immer stärker [in die Gesellschaft] zu investieren...»

Bereits im Jahr 2009 hatte der damalige brasilianische Präsident Lula Da Silva den «Tag des Jesus-Marsches» dekretiert.

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