Neues Familiemodell

Kinder kriegen ohne Liebe?

Co-Elternschaft nennt sich das Familienmodell, das in der Online-Zeitung «20 Minuten» kürzlich vorgestellt wurde. Dabei übernehmen zwei oder mehr Menschen die Rolle der Elternschaft eines Kindes, ohne eine romantische Beziehung einzugehen, geschweige denn zu heiraten. Die Folgen für die Kinder sind fatal, glaubt Familienhelferin und Autorin Regula Lehmann.
Eltern bringen ihr Kind zu Bett (Bigstock: 59167958)
Regula Lehmann ist Mutter von vier Kindern und diplomierte Familienhelferin.

Als Pro-Argument für diese neue Form von Nachwuchsbeschaffung wird unter anderen angeführt, Kinder müssten so keine Angst haben, dass ihre Eltern sich nicht mehr lieben und sich deswegen scheiden lassen. Ob eine «trennungsresistente» Form des Zusammenlebens eine kindgerechte Antwort auf die Bindungsunwilligkeit vieler Zeitgenossen ist?

Auf den Faktor Liebe verzichten?

Wird hier nicht – einmal mehr – auf dem Rücken von Kindern ausgetragen, was ein im Grunde tiefes Problem der Erwachsenen ist? Noch mehr Bindungslosigkeit als Antwort auf erlittene Trennungserfahrungen? Ist Liebe tatsächlich ein Faktor, auf den wir im Zusammenleben verzichten können? Und wollen wird das auch? Wo bleiben die Ideale, die wie Sterne sind, die uns Orientierung geben? Kinder kriegen ohne Liebe, obwohl Kinder im Tiefsten Ausdruck von Gottes Liebe zum Leben sind?

Letztlich stellt sich einmal mehr die Frage, was für eine Gesellschaft wir für die Zukunft anstreben. Sehr deutlich zeigt sich dies auch in den kontroversen Kommentaren zum oben erwähnten Artikel.

Sind wir bereit, uns für  Ehe und Familie als liebevolle  Gemeinschaft zu investieren oder geben wir uns mit einer abgespeckten, idealfreien Variante zufrieden?

Kindeswohl und gesellschaftliche Beliebigkeit

Wenn jeder bekommen soll, was er will, wird auf das Kindswohl trotz allen Beteuerns wenig Rücksicht genommen werden können. Wo Kinder zum «Recht» verkommen, auf das mit allen Mitteln Anspruch erhoben und über das nach Belieben verfügt wird, werden ihre Bedürfnisse laufend dem Willen der Erwachsenen «angepasst». Allen kann man es nämlich definitiv nicht «recht» machen. Auch wenn uns das immer wieder vorgegaukelt wird.

Kinder brauchen konkrete Vorbilder, wenn sie zu liebes-und bindungsfähigen Menschen heranreifen sollen.
Die gegenwärtige Debatte um Ehe - Familienformen  ist letztlich ein Steilpass, der unseren Mut und unser Vertrauen auf die Probe stellt. Sind wir bereit, dem göttlichen Modell von Liebe, Ehe und Familie Hand und Fuss zu geben? Fröhlich und engagiert das zu leben, was die Bibel uns als Modell vorstellt, in dem Kinder geborgen aufwachsen sollen?

Um die Liebe kämpfen

«Il faut se battre pour la famille!»(Wir müssen um die Familie kämpfen) – sagen unsere Freunde aus der Romandie. Wie recht sie haben. Auch wenn die traditionelle Familie niemals ideal sein wird, ist sie doch der idealste Ort, an dem Kinder aufwachsen können. «Vive la famille!» und «Es lebe die Liebe!»

Regula Lehmann ist gelernte Familienhelferin, traditionell verheiratet mit Urs und vierfache Mutter. Sie arbeitet freiberuflich als Elterncoach und Autorin und ist Geschäftsführerin der «Elterninitiative Sexualerziehung»

Zur Webseite:
Elterninitiative Sexualerziehung

Zum Thema:
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Datum: 10.09.2015
Autor: Regula Lehmann
Quelle: Livenet

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