«Radio Heimatklang»

Pfarrer als Radiounternehmer

Mit «Radio Heimatklang» hat am 1. Februar 2012 in Langnau im Emmental ein neues Volksmusikradio den Betrieb aufgenommen. Als Verwaltungsratspräsident amtiert der reformierte Pfarrer Marc Lauper.
Akkordeon
Marc Lauper, ref. Pfarrer und Radiounternehmer

Der neue Sender widmet sich der Volksmusik und löst «Radio neo2» ab, das eingestellt wird. Verwaltungsratspräsident der neu gegründeten «Heimatklang Radio AG» ist Marc Lauper, reformierter Pfarrer in Eggiwil.

Lauper ist eher zufällig beim Radio gelandet. Nach beinahe sechs Jahren in Kanada kam er 1998 zurück in die Schweiz und wurde angefragt, ob er beim damaligen «Radio Emmen» gelegentlich die Radiopredigt halten würde. Er sagte zu und über ein Jahrzehnt später engagiert er sich als Verwaltungsratspräsident für den Erhalt des volkstümlichen Radios.

Profil pflegen

Sein Engagement als Pfarrer beim Radio erklärt Lauper damit, dass er während seiner Pfarrtätigkeit in Kanada erkannt habe, wie dringlich die Frage nach dem eigenen Profil ist. Durch die vollständige Trennung von Kirche und Staat war der Pfarrer dort automatisch ein Teil des «Supermarkts der Wahrheiten». Er musste sich überlegen, wie er die Leute abholen will, was seine Spezialität ist.

Volkstümliche Predigten

Bei Radio Heimatklang kann Lauper die Zuhörer sehr gezielt abholen, indem er volkstümliche Predigten für volkstümliche Zuhörer bietet. Er ist dort in der privilegierten Situation, die Radiopredigt während der populären Sonntagssendung «Buurezmorge» senden zu können.

Die Sonntagspredigt wird von verschiedenen Pfarrerinnen und Pfarrern aus der Region gehalten und erreiche über Internet und Kabel jeweils etwa 15‘000 Zuhörer. Für ihn hat die Kirche bei Radio Heimatklang einen festen Platz.

Sein Mitwirken an der Spitze des neuen Radios gebe immerhin die Gewissheit, «dass Kirche nicht wie praktisch in allen sogenannten weltlichen Radiostationen mir nichts, dir nichts wenn nicht gleich vom Programm gestrichen, so doch stark zurückgedrängt werden kann.»

Die Sonntagspredigten auf Radio Heimatklang sieht Lauper in einer ganz anderen Liga als diejenigen auf Radio DRS, weil sie sich sprachlich und inhaltlich gezielt an ein ländliches Publikum wenden.

Volksmusik pur

Der Name «Radio Heimatklang» ist Programm: Drei Viertel der Sendezeit sind ausschliesslich der «handgemachten» Schweizer Volksmusik gewidmet. Auch weniger bekannte Titel sollen einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden, heisst es dazu. Man gehe zurück zu den Wurzeln, lasse «urschweizerische Werte» neu entdecken, schöpfe aus dem reichen Brauchtum und «verteilt dabei nicht Asche aus alten Feuern, sondern trägt Glut zu neuen weiter».

Die restliche Sendezeit ist verschiedenen Gefässen gewidmet: Wie «So spielt ds Läbe», «Früsch ab Press», und «Volkstümliches Buurezmorge» gewidmet. Statt Wetterprognosen und Verkehrsmeldungen bringt Radio Heimatklang Neuigkeiten aus der Welt des Brauchtums. Aufgebaut werden derzeit weitere Sendegefässe, die «ein Fenster zur Kirche» öffnen können.


«Heimatklang» auch im Internet:
Das Volksmusikradio ist via Internet, über Satellit und ab Fernsehkanal zu empfangen.

Webseite:
«Radio Heimatklang»

Datum: 04.02.2012
Quelle: Livenet / ref.ch / Kipa

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