Rückmeldung

Hauptsache kritisch!?

Kritisch sein gilt in unseren Breiten als Beweis dafür, dass man nicht naiv ist und etwas im Kopf hat. Doch damit geht einher, dass wir es nahezu verlernt haben, andere zu loben, ohne es mit Kritik zu verbinden.
Oft bekommen wir nur dann ein Feedback von anderen, wenn ihnen etwas nicht gefallen hat.
Wir müssen wieder lernen, einfach und direkt zu sagen, was wir gut finden und den anderen ermutigen.

Ein Beispiel: Für einen in Deutschland lebenden Jungen einer amerikanischen Familie war es ein Schock, als er erleben musste, wie sein Bild im Kunstunterricht besprochen wurde. Obwohl die Zeichnung eine wirklich gute Arbeit war, äusserten sich die Mitschüler und die Lehrerin fast nur kritisch oder machten Verbesserungsvorschläge. Echtes, uneingeschränktes Lob war nicht zu hören.

Das Gute behalten

Einer der bekanntesten Leiterfiguren aus den Anfängen des Christentums war Paulus. Er riet den Menschen aus Thessaloniki in seinem Brief (Die Bibel, 1. Thessalonicher, Kapitel 5, Vers 21): „Prüft alles, und behaltet das Gute!" Wir aber handeln oft genau nach der gegenteiligen Devise. Wir schauen uns Dinge an und halten fest, was wir nicht gut fanden. Was wir behalten ist nicht das Gute, sondern das Negative.

Lob ist heutzutage so selten geworden, dass es schon verdächtig erscheint: Der Adressat eines Lobes freut sich nicht zuerst über das Lob, sondern er fragt sich, ob der Absender des Lobes damit irgendwelche Hintergedanken verbindet oder sich einschmeicheln will. Es sei an dieser Stelle klar betont: Es geht nicht darum, alles schön zu reden. Oder Dinge zu loben, die kein Lob verdienen. Es geht darum, dass wir wieder lernen, einfach und direkt zu sagen, was wir gut finden und den anderen zu ermutigen. Das kann der Partner sein, die Kinder, Arbeitskollegen, die Trainer und Mitarbeiter der verschiedensten Vereine, Lehrer, Erzieher, Gruppenleiter etc.

Kultur des Dankes und des Lobes

Oft bekommen wir nur dann ein Feedback von anderen, wenn ihnen etwas nicht gefallen hat. Stattdessen brauchen wir eine Kultur des Dankes und des Lobes - und das will geübt sein! Wenn wir uns hier aufmachen, können etwas dazu beitragen, dass das Miteinander besser wird und Menschen ein klareres Bild davon bekommen, was ihre Stärken sind. Es gibt so viele Möglichkeiten zum Loben - wir sollten sie nutzen!

Datum: 24.06.2009
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

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