Zweites Gehirn im Bauch

Magen-Darm-Störungen

Am wohlsten fühlen wir uns, wenn unser Verdauungssystem seinen Dienst still und leise im Hintergrund tut, ohne dass wir etwas davon spüren. Dabei handelt es sich um ein hochkomplexes System, das aus einer leckeren Pizza all diejenigen Bausteine des Lebens heraus holt, die unser Körper zum Funktionieren und unser Gehirn zum Denken braucht. Wir können nur klar denken und uns am Leben freuen, wenn unsere Eingeweide klaglos ihre Aufgabe erfüllen. Das Reizdarm-Syndrom Wenn sich aber die Därme verkrampfen und eine Person imperativ auf die Toilette rufen, dann vergehen Lebensfreude und klares Denken. Das Leben reduziert sich auf den Bauch, der ein unheimliches Eigenleben entwickelt. Funktionelle Magen-Darmstörungen liegen vor, wenn sich beim Verdauen der Rhythmus der Darmbewegungen verändert, Enzyme nicht in der richtigen Dosierung ausgeschüttet werden oder der Darminhalt nicht mehr mit der richtigen Menge Flüssigkeit versetzt wird. Die Folgen: unangenehme Krämpfe, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung – und letztlich eine deutliche Einschränkung des Wohlbefindens; nicht selten führen diese Störungen auch zu Arbeitsausfällen. Etwa 15 – 20 Prozent der Bevölkerung leiden an einem «Colon irritabile» oder «Reizdarmsyndrom». Das zweite Gehirn im Bauch Neue Forschungen haben gezeigt, dass für die Steuerung der Verdauung ein «zweites Gehirn» zuständig ist. Mit feinsten Fasern durchdringt es alle Organe und koordiniert die komplexe Aufgabe der Verdauung. In unserem Bauch haben wir mehr Nervenmasse als im Gehirn! Besonders faszinierend: Im «zweiten Gehirn» spielt der gleiche Neurotransmitter eine Rolle, der im Gehirn bei einer Depression aus dem Gleichgewicht gerät: das SEROTONIN. Dies erklärt, weshalb Antidepressiva nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf die Verdauung positive Auswirkungen haben können (allerdings auch Nebenwirkungen!). Beispiel «Letzthin hatte ich Streit mit meiner Mutter. Ständig kritisiert sie mich, weil ich meine Kinder nicht richtig erziehe. Ihre Vorwürfe tun mir weh. Ich werde verspannt und kann nicht mehr richtig schlafen. Mein Magen krampft sich zusammen und ich fühle mich ständig gebläht.» Mehr über Magen-Darm-Störungen: www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/fibromyalgie.html Zum Dossier: www.psychosomatik.jesus.ch
Foto: DAK

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Datum: 10.02.2005
Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net

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