Praktische Tipps

Mehr Spiritualität

Wie gelingt es, im Leben mehr Tiefe zu erhalten? Wie komme ich zu Ruhe und Besinnung, um über meinen Glauben nachzudenken? Folgende Übungen können dabei helfen, mehr Spiritualität zu gewinnen und den Kontakt zu Gott zu vertiefen.
Erstellen Sie eine Liste mit Gebetsanliegen und beten regelmässig dafür.
Christliche Meditation macht man um Gott näher kennenzulernen.
Suchen Sie regelmässig die Gemeinschaft mit anderen Christen auf.
Nehmen Sie sich jede Woche einen „Sabbat-Tag“, an dem Sie sich wirklich ausruhen und einmal nichts tun.
Schweigen hilft uns nachzudenken, bevor wir reden.
Beim Fasten konzentrieren wir uns neu auf Christus als das Zentrum des Lebens.

Gebet

Darum geht es
Gebet ist das Sprechen mit Gott. So nehmen wir Kontakt mit unserem Schöpfer und himmlischen Vater auf. Gott ist die Quelle des Lebens. Er verspricht in der Bibel an vielen Stellen, dass er uns hört und uns antwortet, wenn wir uns an ihn wenden (z. B. in Matthäus, Kapitel 21, Vers 22).

Diese Übung ist gut für Sie, wenn …
… Sie noch nie gebetet haben. Gott, Ihr Schöpfer und himmlischer Vater, liebt Sie. Er möchte Ihren Träumen, Zweifeln und Sorgen zuhören und Ihnen Antwort geben.
... Sie Ihr Gebetsleben vertiefen möchten.
… Sie schon vor längerem aufgehört haben zu beten, weil Gott Sie scheinbar nicht erhört hat.

So wird es praktisch
Schaffen Sie einen Freiraum in Ihrem Tagesablauf, der zum Beten reserviert ist.
Suchen Sie sich einen ruhigen Ort.
Geben Sie verschiedenen Aspekten im Gebet Raum: Anbetung, Schuldbekenntnis, Dank, Fürbitte und Gebet für eigene Anliegen.
Wenn Sie in der Regel spontan beten, aber gerne einmal ein formuliertes Gebet beten würden, können Sie mit dem Vaterunser oder einem Psalm beginnen. Lesen Sie laut und lassen Sie die Worte zu Ihren eigenen werden.
Wenn Sie in der Regel vorformulierte Gebete beten, aber lernen wollen, spontaner zu beten, beginnen Sie in eigenen Worten ein Gespräch mit Gott – über alles, was Ihnen auf dem Herzen liegt.
Erstellen Sie eine Liste mit Gebetsanliegen und beten Sie regelmässig dafür. Warten Sie auf Gottes Antwort, auch wenn es eine Weile dauert. Viele Menschen erleben zudem ein Gebetstagebuch als hilfreich.

Meditation

Darum geht es
Christliche Meditation zielt immer darauf ab, Gott näher kennenzulernen und ihn, uns selbst und unsere Umwelt besser zu verstehen. Wir werden still vor Gott und suchen nach seiner Nähe und Weisheit. Gott begegnet uns im Heiligen Geist. Meditieren Sie über einen Vers oder Textabschnitt aus der Bibel. Asaf betet in der Bibel in Psalm 77: „Ich denke an deine Taten, Herr, deine Wunder von damals mache ich mir bewusst. Ich zähle mir auf, was du vollbracht hast, immer wieder denke ich darüber nach.“

Diese Übung ist gut für Sie, wenn …
… Ihr Kopf übervoll mit Gedanken ist und Sie kaum zur Ruhe finden.
… Sie zwar gute Predigten hören und gute Bücher lesen, aber den Inhalt schnell wieder vergessen.
… Sie zwar empfinden, dass bestimmte Bibelstellen Ihnen etwas zu sagen haben, Sie sie aber nicht verstehen.
... Sie ganzheitlich in Jesu Liebe ausruhen lernen wollen.
… Sie viele Fragen haben bezüglich dem was Gott von Ihnen will.

So wird es praktisch
Planen Sie regelmässig Zeit zur Meditation ein und versuchen Sie still zu werden vor Gott.
Laden Sie den Heiligen Geist ein, sie zu führen und zu berühren.
Suchen Sie sich einen Bibelvers - oder Abschnitt, über den sie meditieren möchte und lassen Sie den Text zu Ihnen reden.
Lernen Sie, Ihre Gedanken loszulassen und ihrem Inneren im Gebet Raum zu geben. Bitten Sie Gott um Weisheit und tiefere Wahrnehmung seiner Liebe. Er wird gerne reagieren (siehe z. B. Jakobus, Kapitel 1, Vers 5).
Wenn Sie während der Meditation einen neuen Gedanken erkennen oder Gottes Reden vernehmen können Notizen hilfreich sein.

Anbetung

Darum geht es
Anbetung bedeutet, uns ganz Gott hinzugeben. Ihm zu danken für das, was er ist und was er getan hat. Seine Liebe, Gerechtigkeit und Güte zu bekennen, die er in seinem Sohn Jesus Christus bewiesen hat. Gott anzubeten tut auch der eigenen Seele gut. In schwierigen Lebensabschnitten ist Anbetung weniger ein Frage des Gefühls als vielmehr eine Entscheidung. Das ist einer der Gründe, warum die Mönche des Altertums auch von der „Arbeit der Anbetung“ sprechen.

Diese Übung ist gut für Sie, wenn …
… Sie häufig gegen Entmutigung, Ängste, Verwirrung oder Zweifel ankämpfen müssen.
… Sie sich nur schwer darauf konzentrieren können, Gott Ihr Lob zu bringen.
… Sie permanent gegen Versuchungen ankämpfen, die Ihnen übermächtig erscheinen.
... Sie Gott näher kommen möchten.

So wird es praktisch
Suchen Sie regelmässig die Gemeinschaft mit anderen Christen auf, die Gott loben, z. B. in einem Gottesdienst.
Wenn Ihnen das Anbeten schwer fällt, wenn Sie allein sind, legen Sie einmal eine CD mit guter Lobpreismusik ein. Lassen Sie sich von der Musik in das Lob Gottes mitnehmen.
Gerade wenn Sie schwere Zeiten durchmachen und das Danken schwer fällt, sollten Sie sich die Zeit nehmen, um Gott anzubeten. Wenn Sie mögen, singen Sie oder drücken Sie laut Ihren Dank Gott gegenüber aus – für das, was er ist: Ihr Schöpfer, Ihr Erlöser, Ihr Erhalter. Erinnern Sie sich daran, was er für Sie getan hat (Psalm 103) und drücken Sie ihm gegenüber Ihr Vertrauen aus, dass er alles unter Kontrolle hat.

Stille

Darum geht es
Stille ist die vertrauensvolle Antwort auf Gottes Aufforderung: „Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin“ (Psalm 46, Vers 10). Stille finden Sie, wenn Sie sich für eine gewisse Zeit aus dem normalen Alltagsrhythmus ausklinken und Zeit in Gottes Gegenwart verbringen. Oft gewinnen wir so Abstand zu den Alltagssorgen, weil Gott uns die Dinge plötzlich aus seiner Perspektive betrachten lässt.

Diese Übung ist gut für Sie, wenn …
… Sie von einem Termin zu nächsten hetzen.
… Ihre Freunde und Familie nennen Sie einen „Workaholic“.
… Sie nehmen sich grundsätzlich mehr vor, als Sie schaffen können.
… Sie gehen arbeiten, auch wenn Sie krank sind.
… Sie können schlecht mit sich allein sein.
... Sie brauchen die Dauerberieselung durch Radio oder Fernsehen.
... Sie Gott tiefer begegnen möchten.

So wird es praktisch
Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie wenigstens einmal in der Woche für mindestens 30 Minuten allein sein können. Legen Sie alle Gedanken an alltägliche Dinge ab. Beginnen Sie mit einem Gebet und machen Sie sich bewusst, dass Gott bei Ihnen ist. Sitzen Sie einfach still da und hören Sie auf Gott.
Stellen Sie auch sonst immer wieder einmal allen Lärm ab – das Radio, den Fernseher u. ä. und geniessen Sie diese Momente der Stille.
Wenn möglich, nehmen Sie sich jede Woche einen echten „Sabbat-Tag“, an dem Sie sich wirklich ausruhen und einmal nichts tun.
Nehmen Sie keine weiteren Aufgaben an, ohne vorher in einem stillen Moment darüber nachgedacht zu haben, ob Sie es wirklich tun sollten.

Schweigen

Darum geht es
Schweigen hilft uns dabei, nachzudenken, bevor wir reden. Wir lernen, mehr zuzuhören als selbst vorschnell zu urteilen; sie hilft uns, unsere Meinung für uns zu behalten, wann immer es in einer Situation angebracht ist, besser still zu sein.

Diese Übung ist gut für Sie, wenn …
… die Leute Ihnen häufig sagen, dass Sie zuviel reden.
… Sie sich oft wünschen, Sie könnten etwas zurücknehmen, das Sie gesagt haben.
… Sie dazu neigen, alles auszusprechen, was Ihnen durch den Kopf geht, ohne darüber nachzudenken.
… Sie häufige andere unterbrechen, während diese reden.
… Sie schon Ihre nächste Antwort überlegen, anstatt zuzuhören.
…. Sie zum Tratschen neigen.

So wird es praktisch
- Wenn Sie mit anderen Menschen zusammentreffen, versuchen Sie einmal 15 bis 30 Minuten nichts zu sagen (Eventuell sollten Sie vorher Ihre Freunde über Ihr Vorhaben informieren, damit es nicht zu Irritationen kommt).

Legen Sie sich selbst ab und zu die Finger über die Lippen, wenn andere sprechen, um sich auch mittels einer körperlichen Geste daran zu erinnern, dass Sie schweigen und zuhören wollen.
Wenn Sie versucht sind, doch zu sprechen, halten Sie kurz inne und reden Sie in Gedanken mit Gott: „Herr, was willst du was ich tue?“ Denken Sie nach, bevor Sie reden.
Wenn Sie etwas sagen, was Sie besser nicht gesagt hätten, entschuldigen Sie sich sofort dafür.
Versuchen Sie es mit einem „Wochenende der Stille“: Verbringen Sie ein Wochenende allein zum Beispiel in einem Kloster, ohne ein Wort zu sprechen. Nutzen Sie die Zeit für Meditation und Gebet.

Fasten

Darum geht es
Die Übung des Fastens zielt darauf ab, für eine gewisse Zeit freiwillig auf die Erfüllung natürlicher Bedürfnisse zu verzichten wie Essen, Trinken, Schlafen, Sexualität, Freizeit. Wir konzentrieren uns neu auf Christus als das Zentrum des Lebens (siehe z. B. Matthäus, Kapitel 4, Vers 2).

Diese Übung ist gut für Sie, wenn …
… Sie Probleme haben, sich beim Essen oder Trinken zu kontrollieren.
… Sie mehr Zeit mit Fernsehen, Computerspielen, Schlafen usw. verbringen, als Ihnen gut tut.
… Sie ständig abgelenkt sind.
... wenn Sie ihre Beziehung zu Gott vertiefen möchten und sich intensiv auf ihn konzentrieren möchten.

So wird es praktisch
Beginnen Sie damit, eine Mahlzeit am Tag zu streichen oder einmal einen ganzen Tag lang nichts zu essen. Wenn Ihnen das aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, essen Sie weniger Süsses, verzichten Sie auf Fleisch oder Kaffee o. ä.. Nutzen Sie die Zeit, die Sie durch das Wegfallen der Essenszeiten gewinnen zur geistlichen Einkehr.
Wenn Sie zu viel fernsehen, tragen Sie das TV für ein paar Tage in der Keller. Wenn Sie ein suchtgefährdeter „Bücherwurm“ sind, lassen Sie das Buch einmal ein Woche liegen. Nutzen Sie die gewonnene Zeit, um jemand anderen etwas Gutes zu tun und verbringen Sie Zeit mit Gott.
Längere Fastenzeiten allein und mit anderen sind für viele Menschen ein Gewinn. Kirchengemeinden und Einkehrzentren bieten solche Zeiten an. Holen Sie sich zuvor Rat, wie eine Fastenzeit gestaltet werden kann.

Datum: 25.02.2009
Quelle: Neues Leben

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