Zwei Aspekte

Mit Toten reden?

"Meine Schwester hat vor einem Jahr ihren Mann durch einen Autounfall verloren. Nun hat sie mir anvertraut, dass sie manchmal zum Grab geht und mit ihrem Mann redet. Was soll ich davon halten?"


Bild: PixelQuelle.de

Es ist wichtig, verschiedene Aspekte zu unterscheiden:

1. In unserer Vorstellung Abschied nehmen: Dass Trauernde sich den verstorbenen geliebten Menschen weiterhin vorstellen, ist häufig zu beobachten. Dies umso mehr, wenn der Verstorbene früher eine wichtige Bezugsperson war. Dieses Reden mit dem Verstorbenen hat nicht den Charakter einer bewussten Kontaktaufnahme. Es gleicht mehr einem Selbstgespräch in Erinnerung an den Toten, dessen Bild im eigenen Herzen noch so lebendig ist (so zum Beispiel auch in der Bibel im Klagelied Davids um Jonathan, 2. Samuel, Kaptiel 1, Vers 26). Es ist somit Ausdruck der eigenen Trauer und des Lernprozesses, das Leben ohne den geliebten Menschen zu gestalten. Dieser Prozess kann auch länger dauern als ein Jahr.

2. Totenbefragung: Der Kontakt mit Toten, wie er im Rahmen von spiritistischen Handlungen mit Hilfe eines Mediums angestrebt wird, hat eine andere Bedeutung. Es ist eine Form von Wahrsagung, indem Tote befragt werden und Kenntnisse vermitteln sollen, die uns als Lebende verborgen sind. Dieses Handeln ist nicht Ausdruck von Trauer (auch wenn es vorkommt, dass Trauernde versuchen, ihren Verlust so zu bewältigen), sondern von der Sehnsucht, die Zukunft zu kennen.

Wer ein Leben mit Jesus Christus lebt, darf wissen, dass er durch ihn mit seinen Lieben verbunden bleibt. Doch wir dürfen lernen, sie in unserem Alltag loszulassen und unsere Fragen mit Jesus Christus selbst zu besprechen. Er ist mit uns.

Datum: 16.07.2007
Quelle: Neues Leben

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