Eifersucht

„Ich bin eifersüchtig auf die Freundin meiner Frau“

"Meine Frau verbringt vermehrt Zeit mit ihren Freundinnen. Ich weiss, es handelt sich nicht um andere Männer - aber ich bin trotzdem eifersüchtig auf die Zeit und die Nähe, die sie mit anderen teilt. Eigentlich will ich das nicht und finde es auch albern. Was kann ich bloss gegen meine Eifersucht tun?"


"Ich bin eifersüchtig auf die Freundinnen meiner Frau." Bild: PixelQuelle.de

Ein Sprichwort sagt: "Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft." So ist es nicht verwunderlich, wenn wir mit Entsetzen feststellen, dass wir in uns selbst Gefühle der Eifersucht entdecken. Wir gestehen sie uns ungern ein, tun sie als albern ab oder versuchen krampfhaft, berechtigte Gründe für unsere Eifersucht zu finden. Die Wurzel der Eifersucht entspringt der Gesinnung von Habsucht und geht einher mit Neid und Misstrauen. Sie führt nicht selten zu Feindseligkeiten, krankhafter Rivalität, einem Kontroll- und Quälzwang. Reinhold Ruthe schreibt in seinem lesenswerten Buch über Eifersucht: "Eine Prise Eifersucht gehört zur Liebe dazu, in Mengen wird sie zu Gift."

Konkurrenz

Ich gehe davon aus, dass Sie Ihre Frau lieben, dass Sie gerne mit ihr zusammen sind, sie am liebsten immer um sich haben möchten. In den Freundinnen Ihrer Frau sehen Sie eine Konkurrenz für sich selbst, deren genauen Inhalt Sie klären sollten. Ist es eventuell die viele Zeit oder sind es eher die Zeitpunkte, die mit den Freundschaften draufgehen? Sind es der Spass und das Erfülltsein Ihrer Frau, was Sie dabei quält und unsicher macht?

Erwartungen überprüfen

Überprüfen Sie Ihre eigenen Erwartungen an Ihre Freundschaft mit Ihrer Frau und besprechen Sie sie mit ihr! Machen Sie gemeinsame realistische Pläne für die Woche, wie viel Zeit und welche Interessen Sie miteinander erleben und teilen möchten! Wenn Sie sich zum Beispeiel abends am liebsten vor dem Fernseher, Computer, hinter der Zeitung oder einem Buch entspannen, Ihre Frau aber lieber plaudert, spazieren geht, Sport treibt, singt usw. und nur ab und an liest, wird Ihre gemeinsame Zeit eher knapp bemessen sein. Wenn Sie selbst auch Geselligkeit und Aktivitäten lieben, sind Sie automatisch entweder viel zusammen oder beide getrennt erfüllend beschäftigt.

Neu über Zweisamkeit sprechen

Um der gemeinsamen Zeit willen wird sich Ihre Frau bestimmt auch ab und an gerne mit Ihnen zum Fernsehen hinsetzen und Sie im Gegenzug mit ihr Fahrrad fahren oder dergleichen. Alle Ihre Gefühle (auch die der Eifersucht), Ihre unausgesprochenen Wünsche und Gedanken sollten darin münden, dass Sie als Ehepaar neu über Ihre Zweisamkeit sprechen und sie bewusst und konkret betonen und stärken. Eins sollten Sie dabei aber nicht aus den Augen verlieren: Dass wir für einander nicht alles sein können und auch nicht sollen - wir gehören jeder einzeln wie auch gemeinsam Gott, zu seiner Familie, in eine Verwandtschaft und auch in ein grösseres soziales Umfeld.

Autoren: Linda & Hans-Jörg Karbe, Eheberater

Datum: 17.07.2007
Quelle: Neues Leben

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