Marius Müller-Westernhagen kritisiert Kirchen

Marius Müller-Westernhagen

Jetzt rechnet Marius Müller-Westernhagen ab. In seinem Buch „Versuch dich zu erinnern“ schreibt Westernhagen über die dunklen Seiten seines Lebens. Dabei kritisiert Westernhagen auch die Kirchen.

In einem am Dienstag in der Tageszeitung "Bild" erschienenen Artikel äussern sich kirchliche Vertreter empört über die am Vortag ebenfalls in der "Bild" veröffentlichten Aussagen Westernhagens zur Kirche. In seiner Biographie "Versuch dich zu erinnern" beschuldigt er die Kirche aufs Tiefste.

Westernhagen höhnt in seinem Buch „Versuch dich zu erinnern“ beispielsweise über die Kirche: „Mein Gott, wenn die überall immer anprangern, wie viel Armut es gibt und dass man den Menschen doch helfen muss, dann sollten sie doch ihre verschi ... drei Meter hohen Leuchter verkaufen, da könnten sie viel helfen.“ Und: „Ohne ihren Reichtum wäre es ihnen ja kaum möglich, ihre politische Macht auszuüben.“ Ausserdem erwähnt er: "Ich bin schon vor vielen Jahren aus der Kirche ausgetreten. Monumentale Kathedralen finde ich Furcht einflössend."

In ein Wespennest gestochen

Im Bistum Mainz sorgte vor allem die Sichtweise des Sängers, dass sich die Kirche nicht genügend für arme Menschen einsetze, für Empörung: „Das ist alles falsch, was Herr Westernhagen sagt. Die Kirche setzt sich für die Armen ein, aber sie ist auch Hüterin kultureller Schätze. Die darf man nicht einfach einschmelzen“, so ein Sprecher.

"Das sind falsche uralte Klischees", sagt der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP gegenüber der "Bild". Auch der "ProChrist"-Redner und Vorsitzende des CVJM in Deutschland, Ulrich Parzany, wirft Westernhagen Unkenntnis vor. "Schade, dass Herrn Westernhagen in seinem Leben keine Leute begegnet sind, die ihm den Glauben näher gebracht hätten!"

Hamburgs Erzbischof Werner Thissen nannte Westernhagens Niederschriften in Sachen Kirche „pauschal und ungerecht“ und sagt:" Ich würde gern mit ihm über das Thema Kirche reden."

Hannovers evangelische Landesbischöfin Margot Käßmann bat dem 55-Jährigen Nachhilfe in Kirchenfragen an. Er solle einmal eine Woche einen Pastor begleiten, „einem Sterbenden die Hand halten, im Kindergarten über Gott sprechen und im Konfirmandenunterricht über den Sinn des Lebens reden. Danach versteht er mehr von unserer Kirche.“

Die "Bild"-Zeitung beendet ihren Artikel mit der kommentierenden Bemerkung: "Wollen Sie so eine nette Einladung etwa ausschlagen, Herr Westernhagen...?

Quelle: Kep/Bild/Livenet

Datum: 19.02.2004

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service