Eins sein im Beten und Handeln

… trotz Widerstand und Rückschlägen

Die Allianzgebetswoche verbindet Christen zum gemeinsamen Gebet und macht ihnen Mut, den Glauben trotz Ablehnung und Spott zu leben. Matthias Radloff vom Institut Emmaüs in St-Légier VD nimmt sich ein Beispiel an Nehemia. Er war mit Hohn und feindseligen Verdächtigungen konfrontiert, als die Mauern Jerusalems wiederaufgebaut wurden.
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Spott ist eine Waffe, die sehr einfach zu handhaben ist. Spott ist äusserst erfolgreich. Er zerstört eine Person, und das mit geringstem Aufwand. Ein Satz zertrümmert ein Leben.

Nehemia hat ein ehrgeiziges Projekt, die Reparatur der Schutzmauern einer Stadt, einer ehemaligen Hauptstadt. Jerusalem ist seit Jahren zerstört. Sie hat weder Palast, noch Tempel oder Schutzmauern, nur ein paar Häuser. Das ganze Land ist von einer fremden Macht besetzt.

Neben den allgegenwärtigen Fremdlingen hat Jerusalem Nachbarn, denen es ein Dorn im Auge ist, dass die Hauptstadt zu Ruhm gelangt. Sie machen  sich über die Menschen in den Trümmern lustig: «Was macht ihr denn da? Wollt ihr vom König abfallen?» Nehemia schreibt in seinem Bericht: «Da spotteten sie über uns und verachteten uns» (2,19). Sie haben ja nicht ganz Unrecht. Der Versuch, die Mauern der alten Hauptstadt wieder aufzubauen, setzt ein Zeichen für Eigenständigkeit, das dem Herrscher sauer aufstossen könnte.

Wie wird Nehemia reagieren? Er weiss, dass er für diesen Bau beauftragt ist. Aber wie werden seine Mitarbeiter jetzt handeln? Wenn sie die Angst befällt, steht das Projekt still. Nehemia spricht weder mit Wut noch mit Verachtung. Sein Motto ist: «Der Gott des Himmels wird uns den Erfolg schenken.»

Lasst uns für unsere verfolgten Brüder, verachteten Schwestern und verspotteten Kinder beten. Beten wir für die, die abgelehnt, verschmäht und gering geschätzt werden, für die Opfer von Vorurteilen Hohn und Spott. Mögen sie nie aufgeben, sondern festhalten an dem Spruch: «der Gott des Himmels wird es uns gelingen lassen.» Lasst uns auch für einander beten.

Gebet

Wir bekennen, dass wir uns ungerechtfertigtem Druck von aussen oder Drohungen beugen anstatt klar und unzweideutig am Bekenntnis festzuhalten.

Wir danken für alles Gelingen im vergangenen Jahr: für Ziele, die erreicht und für Probleme, die gelöst worden sind. Für Gemeinden, die gewachsen sind und für Menschen, die sich dir zugewandt haben.

Wir bitten für die neuen Projekte und Ziele in diesem Jahr. Wir bitten für das Wachsen von Gemeinden und für die richtigen Schutzmauern, welche das Evangelium nicht zurückhalten, sondern ermöglichen, dass es weiter in die Welt getragen wird.

Wir beten für die Verfolgten, für die Ärmsten, für die Verachteten in dieser Welt. Wir beten dafür, dass sie dein Licht und deine Wärme ganz besonders spüren.

Datum: 14.01.2011
Autor: Matthias Radloff

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