23. Dezember: «Wir haben einen Unschuldigen getötet»

The Passion of the Christ, Constantin Film

In der Adventszeit lässt diese Homepage verschiedene Zeitzeugen rund um die Botschaft von Weihnachten zu Wort kommen. Heute öffnen wir die dreiundzwanzigste Türe unseres Adventskalenders.

Adventskalender extra: Das Bild des Tages

Weil die Geschehnisse in der heutigen Folge besonders dramatisch sind, haben wir gleich mehrere Zeitzeugen auf unsere Redaktion zum Gespräch eingeladen. Wir haben ihre Dialoge aufgezeichnet.

Zeitzeuge 1: «Ich bin die Kette, in die Jesus bei seiner Verhaftung gelegt wurde. Dabei wollte ich von Anfang an nichts mit der Sache zu tun haben...

Zeitzeuge 2: «Geht mir genauso. Ich bin der Nagel, der in seine rechte Hand geschlagen wurde. Ich hatte keine Chance mich zu wehren. Warum hat man aus mir einen Nagel und nicht ein Hufeisen geschmiedet?»

Zeitzeuge 3: «Weil es noch gar keine Hufeisen gibt! Aber glaubt mir, ich wäre lieber eine Wäscheleine statt eine Peitsche geworden.»

Kette (Zeitzeuge 1): «Naja, zum Berufsberater müssen wir nun auch nicht mehr. Als ich um seine Handgelenke gelegt wurde, versuchte ich, meine Glieder zu lösen, damit er fliehen kann. Es gelang mir aber nicht.»

Peitsche (Zeitzeuge 3): «Vielleicht wäre er auch gar nicht geflohen. Immer wieder wurde ich auf ihn geschlagen. Er schien mir wie ein Opferlamm. Er war einfach da und bewegte sich kaum. Ich bin ja hart im Nehmen, aber am Schluss heulte ich nur noch. Denn ich sah seine Unschuld. Und die Mordlust der Menge. Ich hätte ihn am liebsten umarmt, stattdessen wurde ich auf ihn geschlagen. Und ich konnte mich nicht wehren.»

Kette: «Stimmt, das war zuvor bei Gericht auch so. Sie beschimpften ihn und redeten schlecht über ihn. Dann haben sie ihn bespuckt und geschlagen. Und er selber hat sich überhaupt nicht gerührt. Ich hab mich so geschämt, dass ausgerechnet ich seine Hände gefesselt hielt. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich lieber auf den fiesen Pöbel losgegangen.»

Nagel: «Glaubt mir, ich kann euch das sehr gut nachempfinden. Ich wurde durch seine unschuldige Hand gebohrt. Mitten hindurch! Eine Hand, die sich um die Armen, um die Verstossenen und die Kranken gekümmert hat.»


Zeitzeuge 4:
«Als ich das sah, hat es mir das Herz zerrissen.»

Kette: «Stimmt, hab ich gesehen.»

Peitsche: «Ja, ich auch. Du hast aber ein ganz schön grosses Herz.»

Vorhang aus dem Tempel (Zeitzeuge 4): «Ich hatte ein grosses Herz. Jetzt ist es vor die Hunde gegangen. Seit seinem Tod besteh ich nur noch aus zwei Hälften.»

Zeitzeuge 5: «Ich bin einer der wenigen, der sich wehren konnte. Allerdings nur ein bisschen. Und ihm hat es letztlich nichts gebracht.»

Kette, Peitsche, Nagel und Vorhang machen trotzdem eine La-Ola-Welle.

Pflasterstein (Zeitzeuge 5) wendet sich an die Kette: «Einmal hast du mir sogar geholfen.»

Kette: «Was, ich?»

Pflasterstein: «Ja. Denn ich bin ein ziemlich loser Pflasterstein. Immer wenn ein römischer Soldat auf mir gestanden ist, hab ich mein Gewicht verlagert, und er ist hingefallen.»

Kette: «Und was habe ich damit zu tun?»

Pflasterstein: «Du hast einmal ganz gespenstisch gerasselt. Das wurde dann gleich mehreren Soldaten zuviel. Sie rannten panisch in meine Richtung und sind dann gleich im Sekundentakt über mich gestolpert.»

Kette: «Das habe ich gar nicht gemerkt. Ich war so traurig und mit mir selber beschäftigt.»

Nagel: «Hey, Leute ... »

Kette: «Was Leute?»

Vorhang: «Bringt uns bloss nicht zu sehr mit diesen Geschöpfen in Verbindung!»

Pflasterstein: «Genau! Die haben nämlich einen Unschuldigen umgebracht!»

Nagel: «Jaaaa! Das wollte ich ja sagen.»

Kette-Peitsche-Nagel-Vorhang-Pflasterstein-Infos:

- Jesus wurde unschuldig ans Kreuz geschlagen.
- Er starb für Dich und mich.
- Durch seinen Tod kann die Menschheit in Verbindung mit Gott treten.
- Der Vorhang hing vor dem Mittelpunkt des Tempels, dem Allerheiligsten. Dass er zerriss, als Jesus starb, weist auf diese seitdem freie Verbindung hin.
- Jeder ist eingeladen, das im Glauben anzunehmen.
- Die Geschichte von der Ermordung Jesu steht in den vier Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes in den letzten 3 Kapiteln.
- Weitere Infos gibt es auch unter www.erlebe.jesus.ch.

Hier geht’s zur letzten Tür des Adventskalenders:
«Er rollte mich einfach weg»

Adventskalender extra: Das Bild des Tages

Alle Advent-Storys: www.advent.jesus.ch

Datum: 03.12.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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