13. Dezember: Ohne Zaster beisst der Mensch ins Strassenpflaster

Gold

In der Adventszeit lässt diese Homepage verschiedene Zeitzeugen rund um die Ereignisse von Weihnachten zu Wort kommen. Heute öffnen wir die dreizehnte Türe unseres Adventskalenders.

Adventskalender extra: Bild des Tages

«So einen Schwachsinn habe ich noch nie gehört. Ist das etwa ein Anti-Weltbank-Aktivist? Seit ein paar Wochen zieht dieser Wanderprediger umher und erzählt miese Dinge über mich. Er zieht über mich her und macht mich schlecht wo er nur kann. Dabei bin ich eine schöne edle Goldmünze, die die Herzen meiner Besitzer erfreut. Und je mehr von meinen Kollegen bei mir sind, desto lustiger wird es. Und dann kommt da dieser Jesus und schimpft über uns. So eine Party-Bremse!

Sammelt im Himmel

«Sammelt nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Frass zerstören und wo Diebe durchgraben und stehlen», sagte dieser Spielverderber. «Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Frass zerstören und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen! Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.» So ein Quatsch. Wenn der nur mal genug von uns Goldstücken aufeinander liegen sieht, wird er seine Meinung schon noch ändern. Da ist mein Evangelium schon viel besser: «Ohne Zaster beisst der Mensch ins Strassenpflaster!»*

Manchmal glänzen wir besonders kostbar. Dann werden die andern neidisch auf unsere Besitzer. Das ist jeweils ein sehr erhebendes Gefühl, vergleichbar mit dem Zahltag der Menschen. Wir ergötzen uns daran. Zwischendurch werde ich auch geklaut. Das ist eine besondere Art der Befriedigung, wie ein Zahltag mit zusätzlichem Weihnachtsgeld.

Ich will bestechen

Und dann kommt da dieser Prediger mit seinen Kumpanen und sagt, dass wir nicht alles sind auf der Welt. Das stimmt nämlich nicht. Wir regieren die Welt. Die Menschen glauben immer, sie wären es. Stimmt aber nicht. Ich und meine Freunde, wir tun das und sonst niemand. «Ihr könnt nicht zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben ...», behauptet dieser Jesus gerade. Richtig wäre: «Ob Dollar, D-Mark, Schilling, Lire, Rubel, Franken oder Pfund, die Vermehrung unserer Währung ist der wahre Lebensgrund.»*

Und was mich, seit ich gegossen wurde, erstmals wieder zur Weissglut trieb: «Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.» So ein blanker Unsinn. Ich bin doch Mammon, und ich bin Gott. Sonst keiner. Und ich regiere die Welt. Sonst keiner! Basta. Solche Leute müssen ein Sprechverbot kriegen. Dafür will ich sorgen. Gerne werde ich dazu wieder einmal zu einer Bestechungs-Goldmünze. Denn solche Aufmuckser und Revolutionäre können wir nicht brauchen.»

Habsucht-Infos:

- Jesus vergleicht seine Zuhörer mit den Vögeln: «Sie säen und ernten nicht, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.»
- Oder mit Lilien: «Sie mühen nicht und spinnen nicht. Und euer Vater kleidet sie herrlicher als Salomo es war.»
- Auch das Gras sei gut gekleidet. Und weiter: «Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen?»
- Jesus warnt vor dem Sorgen («Alle Sorgen werft auf ihn», empfiehlt die Bibel) und sagt, man solle sich zuerst um das Reich Gottes kümmern. «Alles andere fällt euch zu.»
- Die Warnung vor Habsucht und falschem Sorgen steht in Matthäus 6,19-34.

* Erste Allgemeine Verunsicherung, «Geld oder Leben»

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Das ist das Ende

Adventskalender extra: Das Bild des Tages

Alle Advent-Storys: www.advent.jesus.ch

Datum: 12.12.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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