Advent - 15. Dezember

Nicht nur für Katz und Spatz

In der Adventszeit lässt diese Homepage verschiedene Zeitzeugen rund um die Botschaft von Weihnachten zu Wort kommen. Heute öffnen wir die fünfzehnte Türe unseres Adventskalenders.
Kornbeutel

«Wer ich bin, verstehen Sie wohl nicht so ganz. Es ist tatsächlich etwas kompliziert. Ich bin ein Kornbeutel, aber eigentlich nicht einmal ein echter. Dafür komme ich in einer Geschichte vor, in einer «Weg-weisenden» sogar. Und so kennt man mich überall auf der Welt, obschon ich gar nicht aus Fleisch und Blut bestehe – sondern aus Leder. Ich bin einfach ein Kornbeutel, der zwar echt ist, in jener Geschichte nicht existiert, aber trotzdem da ist. Am besten, ich erzähle Ihnen aus meiner Sicht, was Jesus seinen Zuhörern damals klarmachen wollte.

1 Sekunde genügt, und schon ...

Ich hänge mich einfach an die Vorderseite einer Person, die säen will. Dort sorge ich dafür, dass die Getreidesamen brav beisammen bleiben, bis sie auf die Felder gestreut werden. Der Mensch greift dann abwechselnd von links und rechts in mich hinein, nimmt sich eine Handvoll Korn und wirft es auf das Feld.

Nicht dass Sie jetzt denken, mein Job wäre leicht, weil ich getragen werde. Schliesslich trage ich ja all die Körner selber auch noch mal.

Erste Pannen

Jesus begann seine Erzählung da, wo ich mit einem Menschen zusammen am Säen bin. Der Mensch wirft die Samen auf das Feld und manche Samenkörner fallen zum Beispiel auf den Weg.
 
Das freut die Spatzen, die dann dort ein richtiges Bankett geniessen. Wir ziehen jeweils eine richtige Spatzenschar hinter uns her. Zu mir selber dürfen sie aber nicht kommen, denn ich bin ein Kornbeutel und kein Futternapf. Nein, Letzteres hat Jesus natürlich den Leuten nicht erzählt. Er sagte einfach, dass nicht alles, was gesät wird, auch wächst. Bei manchen Samenkörnern endet das Ganze mit einer Panne.

Guter Boden

Manches wächst nämlich auf steinigem Boden. Dann sind die Wurzeln schlecht, und die kleinste Trockenheit rafft die Pflänzchen gleich wieder weg. Andere Körner werden aus mir hinaus in die Dornen gestreut. Und die ersticken sie dann gleich. Aber nochmal anderes, was wir beide säen, wächst richtig. Es treibt Würzelchen und aus denen werden kräftige Wurzeln.

Der grüne Teil der Pflanze ist also anständig gegründet. Ein paar Monate später steht der Halm voller neuer Körner in der Landschaft. Manche von denen wandern dann wieder zu mir. Die meisten aber nehmen die Menschen für ihr tägliches Brot.

Es kommt wirklich drauf an, wo so ein Korn landet. Da können Sie mir vertrauen. Säen ist mein tägliches Handwerk. An dieser Stelle wechselte Jesus zu einem Vergleich mit den Menschen. Aber das lesen Sie besser selber mal nach. Das war dann nicht mehr ganz meine Materie. Immerhin bin ich als inexistenter und trotzdem realer Kornbeutel weiterhin unterwegs in den Köpfen der Leute. Im Moment sogar in Ihrem.»

Säe-Infos (um auf den Vergleich von Jesus zurückzukommen):

  • Weg: Wer die Botschaft von Jesus hört und nicht versteht, ist wie der Weg. Das Böse kommt und zerrt das Gute weg.
  • Steiniger Boden: Die Botschaft geht auf, doch es braucht nur eine leichte Krise und schon ist der Glaube wieder weg.
  • Dornen: Sorgen oder auch Reichtum ersticken die Botschaft.
  • Guter Boden: Die Saat geht auf. Der Glaube wächst und wird stark.
  • Die obige Geschichte ist in der Bibel nachzulesen unter: Matthäus 13,1-23. Markus 4,1-20 und Lukas 8,4-15.
  • Weitere Gleichnisse finden Sie in den vier Evangelien im Neuen Testament.

Zum Dossier:
«Adventskalender»

Datum: 15.12.2011
Quelle: Livenet

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